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Sportverletzungen - Begriffe - Ursachen - mögliche Behandlung

Verletzungen bei Laufsportlern

Verletzungen und körperliche Beeinträchtigungen können bei jeder Sportart auftreten. Manche davon hätten sicher vermieden werden können, andere waren nicht vorherzusehen. Unnötig sind sicher die, die aus Leichtsinn, falschem Ehrgeiz, schlechter Ausrüstung (z.B. schlechte, oder zu alte Laufschuhe), durch folgenreiche Fehler im Trainingsaufbau, dem Verzicht auf Regeneration oder der Tatsache, dass für viele Sportler Stretching immer noch ein Fremdwort ist.

Kleines Lexikon der Fachbegriffe

Die folgenden alphabetischen Stichworte informieren kurz über Bezeichnung und Art der Probleme, oder der Medikamente mit denen Läuferinnen und Läufer zu haben können. Die Behandlungsmethoden sind ohne Gewähr und sollen keinesfalls den Gang zum Arzt ersetzen.
Achillessehnenreizung
Die Achillessehne ist die längste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die beiden großen Wadenmuskeln (Gastrocnemius und Soleus) mit dem Fersenbein.
Beim Laufen wird fast die gesamte Kraft beim Abstoßen des Fußes vom Boden durch Achillessehne übertragen. Die Achillessehne ist leider auch nicht sehr dehnbar, daher haben viele Sprinter damit Probleme.
Die Reizung zeigt sich meist durch einen stechender Schmerz an der Außenseite der Sehne und Verhärtung der unteren Wadenpartie; eventuell auch Knötchenbildung an der Sehne. Eine entzündete Achillessehne fühlt sich hart an und verursacht manchmal ein knarrendes Geräusch.
Bei Verdacht auf Achillessehnenüberlastung bzw. -verletzung sofort zum Arzt gehen, da in unmittelbarer Nähe der Achillessehne auch andere Probleme auftreten können: z.B. Überlastung der unteren Wadenmuskulatur, der Tibialisposterior- Sehne, des Schleimbeutels zwischen Achillessehne und Fersenbein, so wie der Peronaealsehnen. (Quelle: Dr. med. Emanuel Ingenhoven).
Aufgrund von Verkürzung, Verspannung oder Ermüdung kann die Wadenmuskulatur die Stoßabsorption nicht mehr ausreichend leisten; der Bewegungsablauf ist gestört, es erhöht sich die Belastung der Achillessehne.
Mögliche Gründe: ungeeignete Laufschuhe (Sehnenverdrehung); unzureichendes Aufwärmen; schnelle Erhöhung des Trainingsumfangs; zu viele, oder zu harte Tempo- oder Bergaufläufe.
Die Behandlung unterscheidet sich je nach Ursache und Stadium der Verletzung:
• Behandlung mit Eis oder kühlenden Gels und Salben
• Fußgymnastik und spezifisches Stretching (mehrmals täglich)
• Strikte Reduzierung des Laufumfangs; vorsichtiges Warmlaufen; keine Hügelläufe; mehr Ruhetage.
• Verwendung von Laufschuhen mit guter Dämpfung des Rückfußes und stabiler Führung des Fersenbeins.
Alternative Trainingsformen: Schwimmen, Aquajogging, Radfahren in kleinen Gängen mit höherer Kadenz.

Adduktoren, oder Leistenzerrung
Äußert sich durch schmerzhaftes ziehen im hinteren Oberschenkel. Oft ist dafür ein Muskel bzw. Muskelgruppen (kurze und lange Adduktoren) verantwortlich: der adductor magnus, der über die gesamte Rückseite des Oberschenkels läuft. Seine Aufgabe ist, die Beine zu schließen, d.h. aus abgespreizter Position heranzuführen und den Rumpf auf dem jeweiligen Standbein zu stabilisieren.
Ursache für Adduktorenprobleme ist oft eine Schwäche der Gesäßmuskulatur. Ist sie nicht in der Lage, das Becken beim Laufen zu stabilisieren, muss dies in hohem Maße von den Adduktoren übernommen werden.
Behandlung am besten durch Stretchingübungen Martin Grüning von Runner's World rät da zu 2 Übungen:
1. Legen Sie sich auf den Rücken, strecken Sie die Beine in die Höhe. Greifen Sie mit den Händen an die Innenseite der Oberschenkel und spreizen die Beine zum V.
2. Im Schneidersitz die Fußsohlen gegeneinander legen, die Füße an den Körper ziehen und mit den Händen die Knie vorsichtig nach unten drücken. Ein leichtes Ziehen sollte spürbar sein, auf keinen Fall aber ein Schmerz.

Antibiotika
Bei Erkältungskrankheiten werden leider sehr oft vom Arzt Antibiotika verordnet. Obwohl nur 10 Prozent davon durch Bakterien verursacht werden. In den weitaus meisten Fällen sind Viren für die Erkältung verantwortlich, die gegen Antibiotika völlig unempfindlich sind. Falsch verabreichte Antibiotika vernichten oft nicht die Krankheitserreger, sondern die lebenswichtigen Keime, die zum Beispiel für eine normale Verdauung oder eine gesunde Haut sorgen.
Daher sind die meisten Erkältungskrankheiten mit homöopathischen Mitteln zu heilen.
Mit Antibiotika herrscht absolutes Trainingsverbot. Meine Faustregel lautet: Für jeden Tag mit Antibiotika einen zusätzlichen Tag Pause und einen halben Tag reduziertes Training.
Beispiel: 8 Tage Antibiotika heißt 8 Tage kein Training, mit Absetzen des Medikaments 8 weitere Ruhetage und 4 Tage mit reduziertem Training. Danach erst wieder langsam auf den Level steigern.

Arthrose
Die Gelenke sind Dreh- und Angelpunkte des Skeletts, das den menschlichen Körper trägt und stützt. Sie haben glatte, knorpelige Gelenkflächen, die die rollenden und/ oder gleitenden Bewegungen ermöglichen. Gehalten und geführt werden sie entweder durch eine gelenknahe Muskulatur (Schulter) oder die knöcherne Form (Hüfte).
Arthrotische Verschleißerscheinungen (Gelenkversteifungen) können vielfältige Ursachen haben: genetische Veranlagung; statische (O-Bein, X-Bein) und dynamische Belastungen; die Qualität der gelenknahen Muskulatur; Ernährung; Körpergewicht, oder das Klima.
Werden die Belastungsgrenzen von Gelenken zu häufig überschritten, setzt ein degenerativer Abnutzungsprozeß ein, der durch verschiedene Stadien gekennzeichnet ist und als Arthrose bezeichnete wird. Entscheidend sind dabei die Veränderungen der Gelenkflächen, also der Knorpelschicht. Der ursprünglich harte, aber elastische Knorpel verliert seine Druckbelastbarkeit, die Oberfläche weist zunächst Verfärbungen und/ oder Erweichungen auf. Im zweiten und dritten Stadium kommt es zu Aufrauhungen der vorher glatten Fläche, die im vierten Stadium bis auf die darunter liegende Knochenschicht reizen. Der Organismus reagiert Quasi unbemerkt auf die Fehlbelastung, die als auslösender Faktor stets vorhanden ist. Die Gelenkfläche vergrößert sich durch knöcherne Wülste, wodurch der Druck verringert wird (Quelle: Dr. Thomas Wessinghage).
Gezieltes Krafttraining und Stretching sind die beste Arthroseprävention: Frühzeitige Kräftigung und Dehnung verkürzter Muskelgruppen erhöhen die Belastbarkeit der Gelenke.

Asthma/Belastungsasthma
Asthma ist die krankhafte Verengung der Bronchien mit entsprechender Atemnot. Auslöser können neben Allergien auch extreme körperliche Belastungen sein. Je kälter und trockener die Luft, desto eher kommt es zum Belastungsasthma.
Bei konsequent geführter medikamentöser Therapie mit inhalativem Cortison und einem bronchialweitenden Aerosol ist eine sehr gute Stabilisierung der Atmung und somit auch durchaus ein ambitioniertes Langstreckenlaufen möglich. Dies ist ein Grund, weshalb in den Schulungsprogrammen für Atemwegserkrankte der Sport ein fester Bestandteil ist (Quelle: Dr. med. Peter Betz).

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Bandscheibenvorfall
Bandscheiben sind die gelenkartigen Verbindungen zwischen den Wirbelkörpern durch nahezu runde, 1 bis 1,5 cm dicke Polster von einer radiergummiähnlichen Konsistenz. Ein Bandscheibenvorfall ist ein degenerativer Schaden an der Wirbelsäule, der durch chronische Fehlbelastung (falsches Sitzen, Stehen, Heben, Bücken, Laufen) hervorgerufen wird.
Ist das Bandscheibengewebe, insbesondere der äußere Bindegewebering, durch Überlastung spröde und brüchig geworden, genügt eine einzige unachtsame Bewegung, um diesen Ring zu zerreißen. Die dämpfende Gallertmasse dringt aus der verletzten Bandscheibe nach außen und klemmt eine Nervenwurzel im knöchernen Kanal ein. Der klassischerweise bis zu Bein und Fuß ziehende Schmerz kann im Extremfall zu Taubheitsgefühlen oder Lähmungen führen.
Als Erstbehandlung werden meist Spritzen und Wärmebehandlung eingesetzt. Sie dämpfen den Schmerz und die Muskelverspannung. Ein nachfolgender operativer Eingriff entfernt das ausgetretene Gallertgewebe und nimmt den Druck von der Nervenwurzel.
Als Folgebehandlung wird die Rückenschule mit Koordinationsübungen, Kraft- und Muskelaufbau und Steigerung der Beweglichkeit durch Stretching verordnet. Nach vollständigem Abklingen der Schmerzen dient ein gut dosiertes Lauftraining der Stabilisierung der Bandscheibe. Wichtig ist ein rückenschonender Laufstil. Es ist meist eine Umstellung zum Rückfuß zum Vorfußläufer erforderlich, da durch das Aufsetzen mit dem Vorfuß die Schritte weicher abgefedert und der Rumpf besser stabilisiert werden.

Blasenbildung
Blasen entstehen durch Reibung zwischen Socke, Schuh und Haut. Zwischen innerer und äußerer Hautschicht sammelt sich durch Reibung Flüssigkeit.
Kleine Blasen können meist von selbst abheilen, wenn man die Ursache (das Laufen) einen Tag vermeidet. Falls die Flüssigkeit dann noch nicht resorbiert ist, mit einer desinfizierten Nadel zwei kleine gegenüberliegende Löcher durch die Blase stechen und mit einem sterilen Tuch die Flüssigkeit abtupfen. Mit antibakterieller Salbe und Pflaster bedecken. Eventuell den Vorgang jeden halben Tag wiederholen.
Sollten sich die Blasen Regelmäßigkeit einstellen, sollten Sie unbedingt die Passform der Laufschuhe (zu eng? zu weit?) überprüfen. Das gilt auch bei blauen Zehennägeln, die bei zu kleinen/ engen oder großen Laufschuhen geprellt, oder gequetscht werden. Spezielle Lauffunktionssocken ohne Nähte an den Zehen sorgen mit ihrer Gewebemischung dafür, dass Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert wird.

Blutspenden
Bei Ausdauersportlern führt der Verlust an Sauerstoff transportierenden roten Blutkörperchen zu einem kurzfristigen Leistungsabfall. Rund vier Wochen dauert es, bis sich die durch das Blutspenden verlorenen roten Blutkörperchen nachgebildet haben. In dieser Zeit sollte besonders auf eine ausreichende Menge an Eisen in der Nahrung geachtet werden, das u.a. in rotem Fleisch, Geflügel, grünem Gemüse, Getreide und Vollkornhaferflocken enthalten ist.

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Chondromalazie
Damit wird ein ständiger Schmerz rund um die Kniescheibe bezeichnet. Dieser Tritt auch insbesondere nach Hügelläufen gerne auf. Es handelt sich dabei um die Erweichung und den Abrieb des Knorpels auf der Rückfläche der Kniescheibe. Der aufgeraute Knorpel verhindert, das die Kniescheibe sich reibungslos in ihrem Gleitlager bewegt. Bei schwersten Knorpelschäden gilt eine Chondromalazie auch nach einer Operation als irreversibel.
Ursachen dafür können u.a. muskuläre Ungleichgewichte, Überpronation oder auch Fußfehlstellungen (z.B. durch ständiges Laufen auf der derselben Seite einer gewölbten Straße, oder am Strand) sein.
Zur Behandlung gilt es erst einmal eine Laufpause einlegen, dazu das Knie dreimal täglich mit Eis kühlen, am besten mit einer Kühlgelpackung, die sich der Knieform anpasst. Es folgen Kräftigung der vorderen Oberschenkelmuskulatur und Dehnung der hinteren Oberschenkelmuskeln.
Cortison
Obwohl Cortison als Heilmittel unter Ärzten nach wie vor umstritten ist, vertrauen viele Sportler auf Cortisoninjektionen, um Schmerzen und Entzündungen in verletzten Sehnen und Gelenken zu bekämpfen. Cortison ist ein Corticosteroid, das als Hormon in der Nebennierenrinde produziert wird. Unbestritten ist, dass es in Form lokaler Injektionen den Entzündungsprozeß zum Teil unterbinden und Schmerzen unterdrücken kann. Aber den ursächlichen Heilungsprozess fördert Cortison nicht. Auch wird durch diese Therapie sehr oft die Ursachenforschung vernachlässigt, da der Sportler ja augenscheinlich schmerzfrei ist. Zusätzlich ist Cortison ein Medikament mit äußerst unangenehmen Nebenwirkungen. Infektionen, Gewebeschäden, Sehnenrisse und ausgeblichene Haut im Injektionsbereich können die Folge sein.
Der amerikanische Orthopäde Dr. Wayne Leadbetter betont, fatal sei das falsche Sicherheitsgefühl, das eine Cortisonbehandlung suggeriert: Wirklich besessene Sportler nehmen ihr Training wieder auf, sobald der Schmerz nachgelassen hat, und verletzen sich dann erneut, da die ursprüngliche Schadensursache nie behoben worden ist. Er folgert daraus: Einer Injektion von Cortison sollte man nur zustimmen, wenn alle konservativen Behandlungsmethoden (Ruhe, Eis, Einlagen, Kräftigungs- und Stretchingübungen) erfolglos geblieben sind - und wenn Cortison nur kurzzeitig und in kleiner Dosierung verabreicht wird.
Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen, auch wenn der Wirkstoff in Tabletten, oder Aerosolen enthalten ist. Von den Dopingproblemen einmal ganz abgesehen.

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Eis
Kältebehandlung mit Eis gehört bei entzündeter oder schmerzender Körperpartie zu den wirksamsten Hausmitteln. Die Wirksamkeit von Kälte beruht darauf, dass sich mit sinkender Gewebetemperatur die Blutgefäße verengen, Stoffwechselvorgänge verlangsamen sich so, entzündliche Prozesse werden gehemmt, Schwellungen gehen zurück und die Blutungsneigung wird gebremst. Durch Verminderung der Dehnreflexe bei längerer Kälteeinwirkung können sich Muskelverspannungen lösen. Bei frischen, akuten Verletzungen oder Beschwerden ist die Eisbehandlung üblich, etwa bei Prellung, Quetschung, Zerrung, Muskelfaserriss, Sehnen-, Sehnenscheiden- und Schleimbeutelentzündung, Gelenkreizung oder -entzündung, Verbrennung.
Die Kältebehandlung sollte mehrmals täglich mit Eis oder Kühlgel und jeweils nicht länger als acht Minuten durchgeführt werden ; dabei die Haut unbedingt mit einem Geschirrtuch o.ä. bedecken um Kältebrand zu vermeiden.
Ermüdungsbruch
Der Ermüdungsbruch, auch Streßfraktur genannt hat meist das Problem, dass hinterher eine klare Ursache für ihr Entstehen nur schwer zu finden ist.
Dr. Thomas Wessinghage meint dazu: Kein Unfall, keine übermäßigen Veränderungen der Trainingsgestaltung, dieselben (alten) Schuhe? Vielleicht hat das Training auf derselben Straßenseite den ganzen Winter lang zu einer asymmetrischen Belastungsverteilung auf die Beine geführt? Vielleicht haben Sie aus zeitlichen Gründen das Stretching ein wenig vernachlässigt, oder das Ausgleichstraining im Fitnessstudio war zu einseitig?
Wichtig ist, nach einer ausreichend langen Trainingspause - in der Regel nicht unter drei Monaten - alle genannten Faktoren genau zu bedenken.

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Fersensporn
Er äußert sich durch Schmerzen im Bereich des Fersenbeins. Diese werden bei Läufern häufig durch eine so genannte Plantarfascitis verursacht, eine Entzündung der Faszie, d.h. der Sehnenplatte, die an der Fußunterseite von der Ferse zum Ballen verläuft. Der Schmerz unter der Ferse ähnelt dem einer Knochenprellung und wird häufig morgens nach dem Aufstehen oder zu Beginn eines Laufs festgestellt. Das umliegende Gewebe entzündet sich, die Rißstellen vernarben und verlieren so an Elastizität. Eine langwierige Entzündung kann zum plantaren Fersensporn, einer knöchernen Verdickung des Achillessehnenansatzes am Fersenbein führen.
Ursachen dafür sind meist zu hohe Dauerbelastung und Überdehnung der Plantarfaszie. Anfällig dafür sind Läufer mit verhärteter Wadenmuskulatur, Plattfüßen, hohem Fußgewölbe und wenig beweglichem Fuß.
Vorbeugend hilft es meist sich ausreichend zu dehnen und regelmäßig Gymnastik zu machen.
Bei der Behandlung ist das Ziel ist die Verminderung des Muskel- und Sehnenzugs durch Entspannungsübungen (unter physiotherapeutischer Anleitung). Es folgen Dehngymnastik und Entlastung des Fußgewölbes durch orthopädische Einlagen. Sollten die konservativen Behandlungsformen mit Eis und die Dehnung der Fußbodenmuskulatur nicht anschlagen, ist ein kleiner operativer Eingriff mit Ablösung der Plantarfaszie im schmerzhaften Bereich sowie das Entfernen des Fersensporns eventuell die Folge.

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Grippe
Häufiger als die echte Grippe ist der grippale Infekt, der durch Viren oder Bakterien ausgelöst und durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Die Symptome sind laufende Nase, Schluckbeschwerden, Halsschmerzen und Husten. Nach einigen Tagen klingen die Beschwerden meist von selbst ab. Das Sprichwort dazu sagt: Mit Medikamenten, dauert es sieben Tage; nimmt man nichts, dauert es eine Woche, bis man gesund ist.
Die echte Grippe, ist allerdings nicht so spaßig. Sie äußert sich meist durch starkes Krankheitsgefühl, Fieber, Muskelschmerzen oder Schüttelfrost. Sie wird durch den Influenza-Virus Typus A, Bader C übertragen. Diese Viren haben die tückische Eigenschaft, ihre Oberfläche alle ein bis zwei Jahre zu verändern. Grippeschutzimpfungen im September oder Oktober, bei denen ein ungefährlicher Anteil aus der Umhüllung des aktuellen Influenza-Virus in einen Muskel injiziert wird, ist bei Patienten mit chronischen Krankheiten und Angehörigen von Infektionsrisikogruppen zu empfehlen, nicht aber generell bei Sportlern. Grippe kann einen erwischen, oder sie erwischt einen nicht. Leider ist es auch so mit dem Impfwirkstoff. Manchmal passt er genau und manchmal nicht. Entschiedet man sich zur Impfung gilt jedenfalls mindestens drei Tage kein Leistungssport.

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Herzrhythmusstörung
Herzjagen, Herzstolpern, Herzschmerz, Vorhofflimmern: Nicht immer muss unregelmäßiger oder zu schneller Herzschlag ein alarmierendes Indiz für eine organische Herzerkrankung sein. In jedem Fall sollte ein Spezialist aufgesucht werden, der mit einem Langzeit- EKG und einer elektrophysiologischen Untersuchung die elektrische Erregungsbildung im Herzen erfasst. Ob und wann weiter reguläres Training und Wettkampfsport betrieben werden kann, sollte der Entscheidung des Arztes überantwortet werden.

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Ischias
Der Ischiasnerv verläuft von der unteren Lendenwirbelsäule über das Gesäß an der Rückseite des Beines entlang bis in den Fuß. Der typische Ischiasschmerz, ein Nervendehnungsschmerz, ist unverwechselbar. Er zeichnet exakt den anatomischen Verlauf des Nervs nach, von den Lendenwirbeln bis in die Zehenspitzen.
Als Erste Hilfe dienen Wärme und entzündungshemmende Medikamente (kein Eis!).
Als Ursache kommen mehrere Faktoren in Frage. Eine verspannte Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur, biomechanische Probleme, Beinlängenunterschiede oder eine Rückenzerrung. Häufig steht am Anfang auch ein Bandscheibenvorfall. Durch die ständige Fehlbelastung der Wirbelsäule reißt der äußere Bandscheibenring, gallertartige Masse dringt nach außen und kann eine Wurzel des Ischiasnervs einklemmen. Der Schmerz bis hin zu Taubheits- und Lähmungsgefühlen ist meist so heftig, dass der Betroffene den Arzt oder Orthopäden umgehend aufsucht.
Ein langfristiges Training der Rumpfmuskulatur sollte danach die Ursache des Übels angehen und beseitigen.

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Kniegelenk
Das Kniegelenk ist eine Schlüsselstelle unseres Körpers: ein hochkomplexes Scharnier, das Unter- und Oberschenkel verbindet. Anders als das Hüftgelenk wird es nicht von einer festen knöchernen Verbindung zusammengehalten, sondern durch ein System von Bändern, die die Bewegungen von Unter- und Oberschenkel gegeneinander hemmen: das vordere und hintere Kreuzband sowie das innere und äußere Seitenband. Stabilisiert wird es durch eine Reihe von Muskeln und den Innen- und Außenmeniskus. Diese sind Puffer aus Knorpel, die für eine Druckentlastung der Gelenkflächen sorgen.
Wesentlichen Einfluss auf die Stabilität des Kniegelenks hat die Beinachse: Im Stand ist die Distanz zwischen den Hüftgelenken größer als zwischen den Kniegelenken. Dies wird durch eine leichte physiologische X-Bein- Stellung ausgeglichen, so dass die Kniegelenkflächen exakt horizontal stehen und eine harmonische Druckverteilung zwischen innerem und äußerem Gelenkspalt vorliegt. Jede Abweichung von der normalen Beinachse hat eine relative Mehrbelastung zur Folge - beim O-Bein zum Nachteil des inneren, beim X-Bein zu Lasten des äußeren Gelenkspaltes. Je stärker die Fehlstellung ausgeprägt ist, desto höher das Risiko einer frühzeitigen Gelenkabnutzung. (Quelle: Dr. Thomas Wessinghage)
Bei gesunder Beinachsenstellung, normalem Körpergewicht, aufbauendem Training und Dehngymnastik führt Laufen nicht zu degenerativen Verschleißerscheinungen an den Gelenkflächen und Menisken.
Knochenhautreizung am Schienbein
Im amerikanischen als Shin-Splint-Syndrom bezeichnet. Knochenhautreizung äußert sich durch einen Schmerz, der meist an der Innenkante des Schienbeins zu spüren ist, besonders zu Beginn eines Laufs. Er wird meist durch eine Sehnenentzündung an der Innenkante des Schienbeins ausgelöst: Ermüdete oder verhärtete Wadenmuskeln führen zu einer Überlastung der Sehnen. Anfällig für diese Reizung sind vor allem Laufanfänger, bei denen die Muskelgruppen am Schienbein ungenügend ausgebildet sind, und Läufer, die ihren Trainingsumfang rapide steigern. Ein Hang zur Überpronation und zu harte Laufstrecken können das Problem noch verschärfen.
Behandlung zunächst durch Eis, danach entzündungshemmende Medikamente und eventuell Trainingspause. Zur Überbrückung der lauffreien Tage bieten sich Übungen ohne Standbelastung an: Schwimmen, Aquajogging, und Radfahren in kleinen Gängen.
Kreuzbandriss
Er stellt eine der schlimmsten Sportverletzungen für laufbetonte Sportler dar. Es ist der Der Riss von Innenmeniskus, vorderem Kreuzband und innerem Seitenband. In diesem Fall ist eine komplette Wiederherstellung der Kniegelenkstabilität fast unmöglich.
Die Kreuzbänder liegen im Zentrum des Gelenks, sind von außen also weder sichtbar noch tastbar. Sie kontrollieren die Bewegungen von Unter- und Oberschenkel gegeneinander. Das vordere Kreuzband, das im Gelenk vom hinteren Kreuzband gekreuzt wird, ist die wichtigste stabilisierende Struktur des Kniegelenks. Wegen seiner komplizierten Feinstruktur, ähnlich einem vielfach verdrillten Stahlseil lässt es sich operativ nur unvollständig plastisch rekonstruieren. Dennoch ist ein Kreuzbandersatz mit körpereigenem Material aus der Kniescheibensehne oder der Sehne des musculus semitendiosus in schweren Fällen unumgänglich. Die Einheilzeit der Kreuzband-Ersatzplastik wird auf 12 bis 16 Monate veranschlagt. Geduld ist also gefragt! Aber auch danach ist nur von einer Festigkeit von 60-70% gegenüber dem alten Kreuzband auszugehen.
Schon kurz nach dem Eingriff können Übungen auf dem Fahrradergometer beginnen. Wichtig ist jedoch ein gezieltes Krafttraining zur Wiederherstellung der eingebüßten Muskelkraft. Frühestens nach vier bis sechs Monaten darf die Laufstrecke wieder genutzt werden.

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Laufen macht dumm?
Ursprung der Laufen-macht-dumm Berichte sind die missverstandenen Ergebnisse einer Untersuchung, die Anfang der 90er Jahre am Max-Planck-Institut für Psychiatrie durchgeführt worden waren. Sie hatte bei Marathonläufern im höheren Leistungsbereich eine irritierende Überproduktion des Streßhormons Cortisol festgestellt. Mögliche Folgen: chronische Labilität des Immunsystems und verfrühte Alterung des Gehirns durch Beeinträchtigung des Hypocampus, der zentralen Struktur für Informationsverarbeitung und Gedächtnisleistungen. Unterschlagen wird bei solchen Aussagen allerdings, dass die Probanden durchschnittlich 55 Jahre alt waren und seit vielen Jahren ein Wochenpensum von 120 bis 150 Kilometern herunterspulten, sich also altersunabhängig eine extrem hohe Leistungsdosis zumuteten. Nur wer sich stetig überfordert und glaubt, die Warnsignale seines übertrainierten Körpers ignorieren zu können, gefährdet sich selbst. Doch wie sagte einst Georg Thoma, 1960 Olympiasieger in der Nordischen Kombination: Ärzte sagen: Langläufer leben länger. Wir sagen dagegen: Langläufer sterben gesünder.

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Meniscopathie
Bezeichnet die Reizung, Auffaserung oder den Riss des Meniskus. Die Menisken verfärben sich zunächst, ihre Oberflächenstruktur wird faserig; oft provoziert dann schon eine einfache Bewegung einen Meniskuseinriß. Bei einer Meniskusreizung reicht Schonung durch ein Aussetzen des Trainings. In schweren Fällen hilft eine Kniegelenk- Arthroskopie. Diese Spiegelung ist ein relativ problemloser operativer Eingriff
Migräne
Ist eine besonders üble Form von Kopfschmerzen und Unwohlsein, die durch eine Fehlregulation der Blutgefäße im Kopfbereich verursacht ist. Ursachen können hormonelle Veränderungen, übermäßige Streßempfindlichkeit, oder auch die Unfähigkeit zur tiefen Entspannung (Ruhe = Stress) sein.
Die Therapie erfolgt meist durch Entspannungstraining, Atemtherapie und Biofeedbackübungen. Je nach Reaktionen des Körpers kann Laufen bei Migräneschüben schädliche (Belastungsstress) oder heilende Wirkung (Entspannung) bringen. Längerfristig scheinen regelmäßige ruhige Dauerläufe das vegetative Nervensystem zu stabilisieren und Migräneattacken vorzubeugen.
Muskelkater
Er setzte meist ein bis zwei Tage nach der Belastung als Muskelschmerz ein. Er wird häufig durch so genannte exzentrische Muskelkontraktionen ausgelöst. Dabei wird, etwa beim Bergablaufen, die vordere Oberschenkelmuskulatur gedehnt, obwohl sie gerade dabei ist, sich zusammenzuziehen, um das Bein für den nächsten Schritt anzuziehen. Auch wird dabei häufig der Gesäßmuskel Überbeansprucht.
Zur Vorbeugung können gering dosierte exzentrische Belastungen durch kürzere Bergabläufe über mehrere Wochen die Muskulatur lernen lassen, die Aufprallimpulse besser zu verteilen, diese also unschädlich zu machen.
Akuter Muskelkater ist mit lokaler Eisbehandlung, Hochlegen der Beine und mehrtägigem Verzicht auf Training wirksam zu begegnen. Alternativ kann auch ein Spaziergang helfen.
Muskuläre Ungleichgewichte
Muskelschmerzen, die aus Ungleichgewichten im Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen resultieren. Es gibt verschiedene Arten von Dysbalancen: im Rechts-Links-Seitenvergleich oder im Verhältnis der auf dasselbe Gelenk einwirkenden Muskeln zueinander. Beispiel Kniegelenk: Kniestreckmuskulatur auf der Oberschenkelvorderseite / Kniebeugemuskulatur auf der Rückseite (Störung im Agonisten-Antagonisten-Verhältnis).
Ursache kann eine Fehlstatik durch Beinlängendifferenz sein. Sie kann zu Bewegungs- und Belastungsasymmetrien fuhren. Auch eine einseitige, gleichförmig wiederholte Belastung kann hier in Frage kommen. Gelenkinstabilitäten und Gelenkarthrosen fuhren zwangsläufig zu über- und Fehlbelastungen derjenigen Muskelgruppen, die Probleme der Bandführung auszugleichen haben. Auch Verletzungsspätfolgen ziehen durch die instinktive Schonung von früheren Verletzungsbereichen zu Störungen eines flüssigen Bewegungsablaufs.
Durch abwechslungsreiches muskuläres Ausgleichstraining mit Kraftübungen und Stretching fördern die Kräftigung geschwächter und Dehnung verkürzter Muskeln, koordinative Korrekturen am Laufstil unterstützen den Vorgang.

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Osteoporose
Von dieser häufig vorkommenden Knochenerkrankung spricht man bei einer negativen Knochenbilanz, wenn also über einen längeren Zeitraum mehr Knochensubstanz abgebaut wird als neue Substanz entsteht. Dieses Phänomen der schwindende Knochenmasse mit Zerstörung der Mikroarchitektur, also der Bälkchenstruktur des Knochens, ist bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr eher die Regel als die Ausnahme. Rund 0,5 bis 1 Prozent der Knochenmasse geht jährlich verloren, im Extremfall bis zu 6 Prozent. Aber auch junge Frauen, die exzessiv Hochleistungssport betreiben, können von Osteoporose betroffen sein. Umfangreiches Training kann über eine Senkung des Sexualhormonspiegels Zyklusstörungen hervorrufen. Eine zentrale Fehlsteuerung der Eierstöcke kann mit dem sporadischen oder regelmäßigen Ausbleiben der Monatsblutung zu Knochenmassenverlusten führen. Der Zusammenhang ist seit Mitte der 80er Jahre bekannt.
Langstrecklerinnen ohne Monatsblutung weisen eine signifikant geringere Knochendichte und Knochenmasse auf, weil das weibliche Geschlechtshormon Östrogen einen entscheidenden Anteil an der Einlagerung von Calcium im Knochen hat. Neben zu hohem Trainingsumfang können auch Mangelzustände in der Ernährung durch zu wenig Calcium und Vitamin D und der Hang zur Magersucht massive Menstruationsstörungen und damit eine Entmineralisierung der Knochen herbeiführen. Bei jungen Läuferinnen ist das gehäufte Auftreten von Streßfrakturen vornehmlich im Bereich der unteren Extremitäten (Schienbein, Oberschenkelhals, Fuß) ein deutliches Warnsignal für Osteoporosegefahr!
Die Behandlung erfolgt durch eine Ernährungsumstellung auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium (zum Beispiel in Milchprodukten, Eiern, grünem Gemüse), Magnesium und Vitamin D (Fisch, Eier, Leber). Generell gilt: reichlich frisches Obst und Gemüse essen. Unter ärztlicher Kontrolle wird manchmal auch die Antibabypille zur Hormonregulierung verschrieben.

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Patella- Spitzensyndrom (Jumper's Knee)
Schmerzen an der Kniescheibensehne, meist an ihrem oberen Ende direkt unterhalb der Kniescheibe. Häufiger Defekt bei Weit- und Dreispringern, aber auch bei Läufern mit langem Schritt wie Sprintern und Mittelstrecklern, ausgelöst durch chronische Überlastung oder Miktorisse bei wiederholten ruckartigen Belastungen.
Hier hilft vor allem Schonung, Ruhigstellung und Kühlung. Behandelt wird durch Elektrotherapie, Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente, kompensatorisches Krafttraining.

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Rauchen
Die Laufleistung wird vom regelmäßigen Zigarettenkonsum in Mitleidenschaft gezogen werden Die Gründe sind einfach, denn das über die Verbrennungsgase inhalierte Kohlenmonoxid bindet um etwa 300mal besser an den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) der roten Blutkörperchen als Sauerstoff ein Teil des Hämoglobins ist also für den Sauerstofftransport blockiert. Durch verschlechterte Lungenfunktion und die ungünstige Wirkung von Nikotin auf die Gefäßregulation können außerdem die bekannten Folgen wie höheres Risiko von Arteriosklerose, Lungen- und Bronchialkrebs entstehen.
Runner's High
Wenn es denn als Krankheit zu bezeichnen ist, dann höchstens, weil dieses von vielen Läuferinnen und Läufern erlebte Glücksgefühl, sich während mancher Läufe froh, leicht, frei und schwebend zu fühlen, süchtig machen kann. Das hängt mit der Ausschüttung von Endorphinen zusammen. Diese unter Stress produzierten hormonähnlichen Substanzen, haben ähnliche Wirkungen wie die Drogen Morphin oder Heroin. Endorphine sind endogene, d.h. im eigenen Körper gebildete Morphine. Sie werden im Hypothalamus, einem Teil des Hirns, produziert und über die Hirnanhangdrüse in den Blutkreislauf eingespeist. Sie blockieren die Übertragung von Schmerzempfindungen, sobald sie an den Nervrezeptor andocken, und wirken euphorisierend. Bei welcher Belastungsintensität und -dauer sich ein Runner' s High einstellt, ist individuell sehr verschieden. Klar ist, dass hohe Konzentrationen von Endorphin im Blut nach körperlichen Herausforderungen wie Extrembergsteigen oder Psychokicks wie Bungeejumping zu messen sind
Kurze, intensive Läufe steigern die Endorphinausschüttung deutlich; aber auch bei langen langsamen Läufen erleben viele nach ein bis eineinhalb Stunden das beglückende Gefühl, völlig schmerzfrei und zeitentrückt zu laufen. Eine biochemisch verifizierbare Endorphinsucht hat sich bislang nicht nachweisen lassen. Für suchtähnliche Sportabhängigkeit scheint eher ein Bündel psychosozialer Faktoren verantwortlich zu sein. Das Suchtpotential endogener Opiate ist deshalb so gering, weil sie fast unmittelbar nach ihrer Wirkung am Rezeptor wieder abgebaut werden.
Runner's Knee oder auch Läuferknie
Damit bezeichnet man eine krankhafte, durch das Laufen verursachte Veränderung des Knorpels auf der Kniescheibenrückfläche. Es ist das bei weitem häufigste Läuferproblem, ausgelöst durch einen unnormalen Lauf der Kniescheibe (Patella) in ihrem Gleitlager. Gerät das komplexe Zusammenspiel der anatomischen und biomechanischen Faktoren aus der Balance, wird die Kniescheibe aus der Mitte des Gleitlagers nach außen gedrängt. Folge ist eine lokale Überlastung des Knorpels, der erweichen oder abgerieben werden kann. Das Läuferknie stellt sich besonders gern bei Laufanfängern oder Läufern ein, die ihr Pensum sprunghaft gesteigert haben.
Als Erstmaßnahme helfen Eis und entzündungshemmende Salbe, danach folgt meist Physiotherapie. Der Sportler sollte allerdings seine Laufschuhe überprüfen, eventuell sind auch Einlagen erforderlich, oder die Laufstilkorrektur.
Wenn der Schmerz abgeklungen ist, sollte die Muskulatur der Oberschenkelvorderseite gestärkt werden. Sie bewerkstelligt die Streckung des Knies, indem ihre Kraft über die Kniescheibe auf die Vorderseite des oberen Schienbeins übertragen wird.

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Schlafmangel
Regelmäßiger guter Schlaf ist die Basis für eine tiefe Erholung von Körper, Geist und Seele, wobei je nach individueller Disposition und Belastung das Schlafoptimum zwischen sechs und acht Stunden liegt. Kurzfristige Schlafstörungen wirken sich weniger auf die eigentliche körperliche Leistungsfähigkeit als auf die Psyche aus. Der reduzierte Glukosestoffwechsel im Gehirn hat den Verlust von Aufmerksamkeit und eingeschränkte visuelle Reizverarbeitung zur Folge. Schlafentzug führt, nachweislich zu Leistungsabfall, schneller eintretender Erschöpfung, einer niedrigeren maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max), größerer Laktatansammlung sowie erhöhten Puls- und Ventilationswerten bei submaximaler Laufgeschwindigkeit. Körperliches Training, vor allem Laufen, ist eine anerkannte Therapieform bei Schlaflosigkeit. Andererseits kann Übertraining durch chronisch hohe Kilometerumfänge, zu viele Wettkämpfe und unzureichende Regeneration Schlafstörungen bewirken. Die Folge sind ein Energiedefizit und Leistungseinbußen. Auch hier gilt die alte Weisheit dass es auf die richtige Dosis ankommt.
Schlaganfall
Der Schlaganfall wird in der Regel durch eine kurzfristige oder längere Durchblutungsstörung von Teilen des Gehirns hervorgerufen. Die Unterversorgung der Gehirnzellen mit Sauerstoff kann, je nach Zeitdauer der Mangeldurchblutung, zu schwerwiegenden Schäden wie Lähmungen, Koordinations-, Sprach-, Seh- und Gefühlsstörungen, oder psychischen Veränderungen führen. Zu den Hauptrisikofaktoren eines Schlaganfalls zählen erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte, Diabetes und Rauchen. Sie begünstigen die Entstehung einer Arteriosklerose, die zu Verengungen von hirnversorgenden Arterien innerhalb und außerhalb des Gehirns führen. Risikofaktor Nummer eins aber ist der Bluthochdruck, der bei rund zwei Drittel aller Schlaganfallpatienten vorliegt. Neben einer Verengung der Gefäße sind häufig auch Blutgerinnsel für Durchblutungsstörungen des Gehirns verantwortlich, insbesondere im Zusammenhang mit Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Klappenfehlern oder Vergrößerung der Herzkammern.
Trotz kurzfristig deutlicher Erhöhung des Blutdrucks durch körperliche Belastung sind Läufer, bei denen kein Risikobefund (z.B. erhöhtes Embolierisiko durch bestimmte Herzerkrankungen) vorliegt, durch regelmäßigen Sport vor Schlaganfällen eher geschützt als Normalsterbliche.
Schleimbeutelentzündung
Vor der Kniescheibe (gerötet, geschwollen). Wie auch bei der Innenbandreizung werden die Schmerzen mit Eis oder entzündungshemmenden Salben behandelt. Zusätzliche Schonung, bis der Schmerz abgeklungen ist.
Seitenstechen
Welcher Sportler hat nicht auch schon einmal mit ihm gekämpft, diesem Schmerz, der meist im rechten Oberbauch zu spüren ist, aber gerne auch einmal auf die linke Seite wandert und nach oben und unten ausstrahlt. Ursache des Seitenstechens ist nicht, wie häufig vermutet, ein zu voller Magen, sondern das Zwerchfell.
Die inneren Organe hängen an einem Bandapparat, der wiederum am Zwerchfell befestigt ist. Das Zwerchfell ist die Muskelplatte zwischen Bauchraum und Lunge, die maßgeblich für die Atmung verantwortlich ist. Leber, Milz, Magen, Dick- und Dünndarm bilden ein mehrere Kilogramm schweres Gewicht, das im Bauchraum am Zwerchfell wie an einem dünnen Faden hängt. Im Unterschied zum Radfahren zieht die beim Laufen auftretende Schwingung die inneren Organe bei jedem Laufschritt nach unten. Dazu kommt, dass das Zwerchfell, um die Luft in die Lunge zu pressen, bei jeder Ausatmung sprunghaft nach oben bewegt wird. Wenn sich im Laufschritt jeweils die inneren Organe nach unten bewegen und das Zwerchfell nach unten, kann diese ständige Spannung einen schmerzhaften Krampf im Zwerchfell auslösen, den wir als Seitenstechen erleben (Quelle: Dr. Kai Röcker).
Dass die Seitenstiche häufig auf der rechten Seite zu spüren sind, hängt daran, dass dort die Leber, das schwerste Organ im Bauchraum, sitzt und das Zwerchfell am stärksten belastet.
Abhilfe bietet, das Tempo verlangsamen bzw. eine kurze Laufpause einlegen, bis die Stiche abgeklungen sind. Oder beim Weiterlaufen mit der rechten Hand auf die schmerzende Seite drücken und synchron mit der Ausatmung den Druck lösen. Am besten dann ausatmen, wenn das Bein der nicht schmerzenden Seite auf den Boden einsetzt.
Vorbeugen kann man durch Kräftigung der Bauchmuskulatur und Training der Bauchatmung.
Wundscheuern (sich einen Wolf laufen)
Aufscheuern der Haut an den Innenseiten der Oberschenkel, hervorgerufen durch Aneinanderreiben der (zu dicken) Oberschenkel. Es ist sinnvoll, die empfindlichen Partien präventiv mit Vaseline, Hirschtalg oder Babyöl einzureiben. Abgeriebene Stellen mit Talkumpuder behandeln, um weitere Reizungen zu verhindern.
Gegen das Aufscheuern der Brustwarzen (nur ein Männerproblem) hilft bei kürzeren Läufen Vaseline, bei einem Marathon sollte man die Spitzen mit Hirschtalg oder Melkfett einreiben, oder mit kleinen Pflasterstücken abkleben (Jeder, wie er es verträgt).

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Zahnprobleme
Es gibt zahlreiche prominente Beispiele für den Zusammenhang von Zahnproblemen und sportlichem Leistungsvermögen. Neben offensichtlichen Indikatoren, wie Schmerzen aufgrund kariös geschädigter Zähne, die anfällig für den Eintritt von Entzündungserregern sind, gibt es auch weniger offensichtliche Zusammenhänge.
So kann z.B. eine Unverträglichkeit gegenüber Amalgamplomben vorliegen. Die Siebenkämpferin Sabine Braun zum Beispiel hatte über Jahre chronische Schmerzen im rechten Fuß, deren Herkunft nicht diagnostiziert werden konnten - bis ein Facharzt ihr eine Amalgamunverträglichkeit attestierte.
Auch unerkannte Zahnentzündungen können einen Schmerz an ganz anderen Stellen im Körper auslösen und das schlechte Aufeinanderpassen von Unter- und Oberkiefer ist eine häufige Ursache von Kopfschmerzen und Verspannungen im Halswirbelsäulen- und Nackenbereich. Daher gilt auch für Läufer: Regelmäßig zum Zahnarzt gehen.
Zeckenbiß
Zwischen April und Oktober finden sich in den Wäldern und auf feuchten Wiesen häufig Zecken, deren Biss höchst unangenehme Folgen haben kann. Am häufigsten haben sich Jogger, die gerne abseits üblicher Strecken durch Wälder und buschreiches Gelände laufen mit der in Europa verbreitetesten Zeckenart, dem Gemeinen Holzbock, herumzuschlagen. Zecken graben sich mit Hilfe eines widerhakenbewehrten Bohrrüssels in die Haut, laben sich an unserem Blut und übertragen gefährlicher Viren und Bakterien. Die Absonderung eines schmerzhemmenden Sekrets sorgt dafür, dass wir den Biss in der Regel nicht einmal spüren.
Zwei Krankheiten können durch Zecken übertragen werden:
1. Die von Viren verursachte Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) kann das zentrale Nervensystem angreifen.
Symptome: Kopf- und Gliederschmerzen, Fieberschübe, in schlimmen Fällen Hirnhautentzündung. Da durch einen Virus ausgelöst, ist eine Antibiotikabehandlung nicht möglich.
2. Weitaus häufiger ist die bakteriell verursachte Lyme-Borreliose, in deren Spätstadium chronische Gelenkentzündungen auftreten. Je später eine befallene Zecke entdeckt und unschädlich gemacht wird, desto höher ist das Infektionsrisiko.
Symptome: Hautrötung, Juckreiz, Müdigkeit, Schwindel, Fieber. Schlimme Spätfolgen eines Zeckenbisses können Herzentzündungen und die Lyme-Arthritis sein, eine Entzündung der Gelenke.
Erste Maßnahme, die. Zecke vorsichtig mit einer spitzen Pinzette entfernen; das Tier mit kontinuierlichem Zug herausziehen, nicht heraus drehen, die Bißstelle desinfizieren. Treten oben beschriebene Symptome auf, unverzüglich einen Arzt konsultieren.
Zuckerkrankheit (Diabetes)
Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) zählt mit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen; in Europa und den USA Eine Schlüsselrolle bei der Steuerung des Zuckerstoffwechsels spielt das Insulin, das in den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Dieses körpereigene Hormon besitzt eine Reihe lebenswichtiger Funktionen. Es hält den Blutzuckerspiegel im normalen Bereich, indem es den Transport von Glukose aus dem Blut in die Körperzellen fördert. Außerdem steigert es den Aufbau von Glykogen in Muskel und Leber und sorgt für die Einschleusung von Eiweißen in die Muskelzellen.
Es gibt zwei Formen von Diabetes:
Der Typ I-Diabetes beginnt zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr (juveniler Diabetes). Die Typ-I-Patienten sind grundsätzlich auf die Behandlung mit Insulin angewiesen, weil die insulinproduzierenden B-Zellen in der Bauchspeicheldrüse zu über 90 Prozent zerstört sind.
Der ungleich häufigere Typ-II-Diabetes setzt meist nach dem 40. Lebensjahr ein (Alters- Diabetes) und resultiert nicht primär aus einem Insulinmangel, sondern aus einer verminderten Wirkung des Insulins auf die Körperzellen. Häufig wird diese Insulinresistenz durch Überernährung und Übergewicht ausgelöst, und manchmal löst sich das Problem durch Gewichtsabnahme wie von selbst auf. In diesem Zusammenhang ist eine ärztlich kontrollierte sportliche Betätigung von großer Bedeutung. Vor allem auf bekannte Folgeprobleme von Diabetes muss ärztlicherseits geachtet werden: auf eine eventuelle Erkrankung der Herzkranzgefäße, Netz- und Nervenschädigungen, Beeinträchtigung der Nierenfunktion.
Das größte Risiko beim Sport vor allem bei den Typus-I-Patienten ist eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Bemerkbar macht sie sich durch Symptome wie schnellen Puls, Heißhunger, Nervosität, Schwitzen, Angst- und Schwächegefühle; im Extremfall führt sie zur Bewusstlosigkeit. Je kürzer vor Beginn eines harten Trainings oder Wettkampfs Insulin verabreicht wird, desto größer ist die Gefahr einer Hypoglykämie.

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