40.GutsMuths-Rennsteiglauf

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SuperMarathon 72,7km am 12.05.2012

Zum vierzigsten Jubiläum des Kultlaufes hat es auch mich wieder an der Rennsteig getrieben. Ich wollte mit dabei sein, wenn Europas größte Crosslaufveranstaltung stattfindet. Noch dazu will ich den Lauf nutzen um mich mit Rucksack auf der Strecke vorzubereiten, denn im Sommer geht es beim Swiss Irontrail auf die doppelte Streckenlänge, aber bei fast viermal soviel Höhenmetern. Also mache ich mich abends um 22:45Uhr auf den Weg in Richtung Schmiedefeld. Kurz vor drei erreiche ich den Zielort und kann noch einen der letzen knappen Parkplätze ergattern. Ich mache mich an die letzen Vorbereitungen und schnappe mir meinen 7 Kilo schweren Rucksack, um dann  mit dem Bus von der Brunnenstraße aus in Richtung Eisenach zu fahren. Obwohl es um 3:30 Uhr in den Bus geht bin ich nicht alleine unterwegs. Die Nacht hat hier viele Ultras herbeigelockt und es gilt Schlange stehen. Mit 10 Euro ist man dabei und darf im Bus noch mal die Augen zumachen, denn sicher und zügig ist diesmal die Anreise, bis hin zum Marktplatz in Eisenach.
Schmiedefeld Schmiedefeld
Um 4:45 Uhr erreichen wir den Startort Eisenach und ein großer Pulk marschiert zur Startunterlagenausgabe. Gut organisiert erhalten alle ihre Unterlage ohne großen Zeitverlust.
Eisenach Anmeldung
Der nächtliche Marktplatz ist noch leer, aber das wir sich bald wandeln. Das Große Zelt dient als Massenumkleide und ist schnell besetzt. Bereits um 5:30 Uhr ist dann auch draußen erkennbar, dass heute ein Rekordteilnehmerfeld an den Start auf die Traditionstrecke will.
Kein Vergleich zu den damals vier "Helden" die zum ersten Mal den Kultlauf wahrnahmen.
Markt Markt

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Markt Markt
Die LKWs zur Abgabe des Gepäcks sind zwar nach Startnummern sortiert, aber dennoch bildet sich ein Stau, wenn 3000 Starter ihre Sachen abgeben wollen. Ein paar Minuten Wartezeit sind es zwar nur, aber dennoch erscheint es immer zu lang. Ungeduld vor dem Start, das kennt man. Wer sich nicht an einem exakten Treffpunkt verabredet hat, der findet sich hier nicht mehr wieder, es sein denn er nutzt sein Handy, so wie auch Daniel und ich.
DanielUndIch PowerRunner
Kurz vor dem Start schaffen wir es dann noch ein "Heldenfoto" von uns zu machen. Daniel mit Camelbak und ich mit Rucksack und knapp 7 Kilo Gewicht, man könnte glauben unterwegs gäbe es keine Verpflegung, so wie beim ersten Mal vor 40 Jahren. Aber der Trend auf der Ultrastrecke geht bei Cross und Trail wohl zum Trinkrucksack. Denn trotz frischen 12 Grad sind wir nicht alleine. Fast jeder zehnte ist nicht "ohne" unterwegs.
Markt Markt
Leider durch das trübe Licht etwas unscharf, aber der Markt platzt aus allen Nähten
Heli Bogen
Der Heli kreist über unseren Köpfen und dem Startbogen geht die Luft aus, es ist echt was los.

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Die Kirchenuhr schlägt bereits, als es los geht. Trotz einem schwächelnden Startbogen geht es aber dann endlich los. Die Meute jagt ab, als wenn es hier ein 5km-Volkslauf wäre. Meine Kamera hat Probleme hier "scharfe" Bilder zu machen, denn es noch nicht richtig hell und das Tempo des Feldes hoch. Ein Effekt, der mich im Wald auch wieder treffen wird. Aber das macht halt auch den Reiz aus, ein Amateur zu sein. Dennoch der Eindruck ist schon toll, wenn so ein riesiges Startfeld durch den Rennsteig rast.
Start Start
Eisenac
Auch die Stadt ist im Rennfieber, so wie die ganze Region, hier ist Laufsport noch Kult.
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Vorbei am Lutherdenkmal geht es auf den Karlsplatz
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Kurz spaltet sich das Feld auf,
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um auf der Bahnhofstraße wieder zusammenzufinden
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Die ersten Höhenmeter werden auf der Wartburgallee gemacht
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Auf der Doktor Moritz-Mitzenheim-Straße windet sich das Feld in Serpentinen zu km 1
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Km1 ist erreicht und das "knipsen" aus dem Lauf bleibt weiter schwierig
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Blick von km 1 nach hinten und vorne. Der noch dunkle Wald hat uns im Griff

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Nach dem Start verbleiben knapp 400 Meter um das flache Gelände zu genießen. Danach geht es bereits nach kurzer Zeit in Serpentinen hinauf zu Kilometer 1 und die ersten beginnen bereits zu gehen. Jeder muss "sein" richtiges Tempo finden, denn noch liegen 72 profilierte Kilometer vor dem Feld. Der Effekt, dass ich Fotostops mache und mit Zusatzgewicht im Rucksack unterwegs bin macht sich schnell bemerkbar. Stellen, wo ich sonst laufe lassen manchmal im Feld nur noch gehen zu. Ich stehe teilweise im Stau und überholen geht bergauf mit meinem Zusatzgewicht auch nicht mehr. Na ja, wenigstens kann ich so die Strecke genießen, denn Zeit habe ich genug.
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Schon ab km 1 begleitet einen der Wald, was eigentlich erfreulich ist, wenn er nur nicht so nass wäre, denn ein doch recht frischer Wind weht uns beständig entgegen. Hitze, heute kein Thema!
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Kurze Meter auf Asphalt und wieder ab in den Wald
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Nach knapp 1,5 Kilometern stehe ich mit vielen anderen im zweiten Stau
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Bei Kilometer 2 sehe ich ein bekanntes Gesicht vom TuS Schleiden
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Durch den Regen des Vortages haben sich wahre Seen gebildet, die es zu umkurven gilt
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Die ersten Kilometer sind wie so oft etwas unruhig. Laufen, teilweise gehen, es wird viel überholt und die Landschaft wechselt. Asphalt, Waldbogen, Wiese, Waldweg, alle ist dabei. Langweilig ist es hier nie. Aber erst durch die Fotos sehe ich viele Dinge richtig, denn beim Lauf verblasst doch vieles, oder wird gar nicht wahrgenommen. Selbst beim langsamen Tempo blicken sich nur wenige mal zur Seite um, eigentlich Schade. Gerade deshalb mag ich Landschaftsläufe.
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Die ersten 250 Höhenmeter sind geschafft.
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Die ersten 5 km gelingen mir in knapp 39 Minuten
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Bei Kilometer 6 gibt es eine tolle Aussicht auf die Wartburg
Wartburgblick
Rechter Hand der Strecke die Wartburg
Wartburgblick
Und alle "Fotografen" haben sie auch erblickt, im Gegensatz zu den meisten anderen.

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km6
Mitten im Nebel taucht ein bekanntes Gesicht auf. Vor zwei Monaten in Marburg konnte ich noch mithalten, jetzt geht nur noch ein kurzes Hallo und schon entfernen wir uns wieder voneinander.
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Der erste der gut eingerichteten Verpflegungspunkte wir bei km 7 erreicht.
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Hier am Waldsportplatz gilt es sich zu erfrischen, denn noch liegen 64 km vor uns.
Der Weg bis zum ersten Verpflegungspunkt ist klassisch immer etwas schwierig. Das Feld ist noch dicht beieinander, das eigene Tempo noch nicht so recht gefunden und die ersten Meter bergauf fallen zwar leicht, sind aber nur der leichte Auftakt. Dennoch ein zehntel der Strecke ist geschafft und ab hier kann man zumeist im eigenen Tempo laufen (mal von den Steigungen abgesehen). Die erste Verpflegung gibt neuen Schwung und gleicht den Verlust an Flüssigkeit aus, der trotz kühlem Wind im Nassen Wald entstanden ist. Weiter geht's mit neuem Schwung!

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Fortsetzung des Berichts