Mnisek Pod Brdy 50km Ultramarathon

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Erlebnisbericht mit Streckenfotos bis km 25

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Mnisek pod Brdy
Das war für mich im letzten Jahr schon ein tolles Erlebnis, daher war die Freude auf das Jahr 2006 recht groß. Würde es so sein, wie im letzten Jahr? Würde ich diesmal enttäuscht sein?
Viele Fragen, die Antwort konnte nur die Veranstaltung selber bringen.
Schon bei der Anreise war aber eines klar, es würde anders werden.
Letztes Jahr in der Gruppe mitgereist, waren meine Frau und ich diesmal alleine unterwegs.
Koblenz
Auch das Wetter war diesmal traumhaft und schon in Koblenz gab es ein tolles Panorama
A6
Nach knapp 6 Stunden wurde die Grenze schon 30 Minuten vor dem Zeitplan erreicht, da endlich ein weiteres Stück der A6 in Deutschland fertig gestellt ist.

Nach Geldumtausch und Vignettenkauf ging es vorschriftsmäßig bis zum Ziel weiter.
Mnisek wurde gegen 16:00 Uhr erreicht und alle Formalitäten schnell erledigt.
Das Hotel war gewohnt rustikal, aber günstig.
Ein Spaziergang durch Voznice in der Nachmittagssonne beendete den Tag.

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Essen Nach etwas unruhiger Nacht, mit uns zu warmer Heizung ging es zum Frühstück.
Draußen ist es frostig kalt, minus 4 Grad zeigt das Thermometer, aber einen klaren Himmel.
Es wird ein sonniger Tag werden
Das Frühstück ist einfach, aber man bemüht sich unsere Anforderungen zu erfüllen.
Schnell noch einen "Starter" der bekannten Firma auf dem Zimmer genommen, die Kleidungsfrage vertagt und auf geht es mit dem Auto ins 10km entfernte Mnisek pod Brdy.
Die Zeit bis zum Start verfliegt förmlich und ich bin immer noch unsicher, welche Kleidung die richtige ist. Jetzt sind es noch minus 2 Grad, aber die Sonne wärmt schon etwas.
Na ja eventuell findet meine Frau ja mit dem Auto den Weg an die Strecke zu km 15 wieder, dann kann ich noch wechseln, die Laufzeit ist mit eh egal, da ich reichlich Fotos machen werde.
Also in dreiviertel Hose, Funktions- T-Shirt und Trikot, Handschuhen und Had geht es zum Start.

Nervös warten alle, denn es ist bereits 1 Minute vor 8, der Startzeit.
Da kommt die Information, es dauert noch 5 Minuten. Mein Gehirn rattert, es wird von Minute zu Minute wärmer und über 10Grad sind gemeldet. Entscheidung: Schnell noch die Hose wechseln. Ich gehe an die Seite und hole mir meine kurze Hose aus dem Rucksack meiner Frau.
Dann zurück an den Start und ich habe noch 2 Minuten Zeit.
vorher
Kleidung um 8:00Uhr und
nachher
Kleidung um 8:05Uhr

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Start
Und schon geht es los, der Startschuss fällt und alles prescht nach vorne
km1
Der erste Kilometer verläft zunächst entlang der Hauptstraße bergab, dann nach 500m links in eine Seitenstraße bis zum Wendepunkt bei km 1,7 und dann wieder zurück
Wende km3
Nach dem Wendepunkt geht auf dem Rückweg leicht bergan, dann wieder vorbei an der Kovohute und den wartenden Fans. Wie die meisten Fans so mache auch ich hier noch ein Foto und denke, bis bald in ca. 4Stunden, dann sehen wir uns an gleicher Stelle wieder. Auch meine Frau macht noch ein Erinnerungsbild, nach dem Motto: So fit sahst du mal aus.
Fans Me
Ich reiche ihr mein Had, denn auf dem Kopf ist mir jetzt schon warm, das T-Shirt lasse ich unter dem Trikot lieber noch an, wer weiß, wie es auf der Strecke ist. Ein letzter Blick zurück. Sehen wir uns bei km 15, oder erst im Ziel?
Ich lasse Mnisek hinter mir, die Fans und die Stimmung und mich umfängt ab jetzt die gewollte Ruhe und Einsamkeit des Ultraläufers.
She

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Ich bin jetzt bei Km 4 und dennoch habe ich bis zum Ziel nur noch genau 7 verschiedene Läufer gesehen, da wird die Natur zur Kirche des Läufers und es wird klar, hier laufen erfahrene Typen, die ihr Tempo von Start bis Ziel konstant laufen.
Hier bist du mit deinen Gedanken, Zielen, Wünschen ungestört. Die Seele spannt aus, die Psyche tankt auf, auch wenn der Körper sich ausbelastet.
Aber gerade das ist es, was ich am Landschaftslauf liebe, die Macht und Vielfalt der Natur auf mich wirken lassen.
Daher ist mein Motto auch immer häufiger, nicht die gemessene Endzeit zählt, sondern das Erlebnis.
Wenn ich auf Zeit laufen will, dann auf einer vermessenen 10er, Halbmarathon, oder Citymarathonstrecke. Hier aber genießen meine Kamera und ich die Eindrücke, die unterwegs auf uns einwirken.
Und die Kamera bringt mich dazu auch mal inne zu halten, da werden die Erlebnisse noch schöner. Denn mal ehrlich, wann nimmt sich der Läufer sonst unterwegs schon die Zeit auch mal hinter sich zu blicken, oder Rechts und Links.
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Mnisek
Kurz nach Kilometer 4 überqueren wir die Autobahn 4 in Richtung Prag, ein letzter Blick zurück auf Mnisek und dann geht es nach rechts ab.
km5
Kilometer 5 wird passiert und wir laufen jetzt parallel zur Autobahn.

Fast einen Kilometer lang führt die Straße geradeaus in Richtung Ritka.
km 6
Bergab geht es in Kurven durch den Ort, gegenüber ist der schon die Anhöhe zu sehen, die wir gleich erklimmen werden. Am Ende der Ortschaft wechselt der Belag von Asphalt auf einen noch nassen Waldweg und der erste Anstieg folgt.

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Zunächst noch flach beginnend,
km7
wird der Berg steiler und steiler.
km7
Fast einen Kilometer lang zieht sich der Anstieg,
es heißt sich zum ersten Mal zu quälen,
dabei aber die Kräfte richtig einzuteilen.
gehen
Ein paar Meter zu gehen sind hier keine Schande, sondern helfen die Kräfte richtig einzuteilen. Es ist schließlich noch ein weiter Weg bis ins Ziel.
km8
Ab hier muss sich Siegfried Harnisch vom TV Darmsheim als mein Fotomodel betätigen.
km10
Oben angekommen geht es relativ flach weiter, jetzt über den Postweg.
Durch den Wald wird km 10 passiert.

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km11
Nach einer langen Geraden wird bei km 11 der erste Verpflegungs- und Kontrollpunkt erreicht.
VP1
Der Wind ist doch erstaunlich frisch hier im Wald, letztes Jahr war es fast windstill, gut dass ich mein Shirt unter dem Trikot noch trage.
Unsere Startnummern werden auf einer Kontrollliste abgestrichen, ein erstes Gel mit Kohlehydraten wird verzehrt und dazu ein Becher Wasser.
Kaiserwetter, diesmal müssen die Posten eine Sonnenschirm haben, und nicht wie 2005 einen Regenschutz.
km12 Nach kurzer Pause nimmt uns der Wald mit seinem Farben- und Lichterspiel wieder auf. Siegfried und ich kommen ins Gespräch und stellen fest, dass wir auch im letzten Jahr hinter km35 schon einmal ein Stück zusammengelaufen sind.
Damals konnte ich mich im Ziel noch vor ihm platzieren, wer weis wie es diesmal ausgeht; die Welt ist doch echt ein Dorf.
Ich frage mich, ob meine Frau Ellen es geschafft hat, genau wie letztes Jahr wieder bei km 15 an der Strecke zu sein. Sicher schwierig, aber ich würde mich echt freuen sie noch mal zu sehen. Die Spitze hat diesen Punkt sicher schon erreicht und dann nach weiteren 10 Minuten bin auch ich bei km15.

Super Ellen ist da, auf sie ist eben immer verlass.
Außerdem haben auch noch andere Fans den Weg gefunden.
Ein nette Abwechslung dieses Stimmungsnest
km 15
Fans Ich freue mich verabschiede mich im Vorbeilaufen erneut für die nächsten 35km. Da sehen wir uns dann im Ziel wieder.

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km 15 Kurz nach rechts abbiegen und vorbei am Ortsschild Kytin -Rovina geht es in die nächsten leichten Steigungen.
VP2
Bei km 17 wird Kontrollpunkt 2 erreicht, jetzt kommen die ersten echten Gefällstücke.
Nach VP2
Konzentration und die richtige Schrittlänge sind gefragt, locker bleiben.
Abzweig
Eine scharfe Linkskurve folgt und kurz danach geht es rechts den Berg herab,
fast hätte sich mein Partner hier verlaufen und den Weg geradeaus genommen
Abzweig
Aber alles noch kein Problem, ein kurzer Ruf von mir und er biegt noch richtig ab.
Eine traumhafte Fernsicht lässt mein Herz mit der Sonne um die Wette strahlen, schnell noch ein paar Fotos, dann geht's weiter.
Ervin Von hinten nähert sich der nächste Läufer, den nehme ich auch mal aufs Foto.
Es ist Ervin ¦ramel von DPM Celje.
Zu meiner Überraschung spricht Ervin gut Deutsch, denn ich kann leider kein Slowenisch.
Er erklärt mir, dass 3 Jahre auf dem Gymnasium das ermöglicht haben.
So kommt ein tolles Gespräch zustande. Wir erzählen uns unsere Ziele in 2006, scherzen über das Wetter vom letzten Jahr, wir beide sind fast alle Marathons im Regen gelaufen, er in Österreich und Slowenien, ich in Deutschland und der Schweiz.
Ervin ist auch mit einer größeren und bekannten Internetseite in Slowenien verbunden, deren Werbung er auf seinem Trikot hat.
Wir beschließen im Ziel unsere Mailadressen zu tauschen, man kann ja mal beobachten, was der andere so treibt.
Beide wollen wir nicht um jede Sekunde fighten und beide laufen wir zur Zeit nicht mehr als 60- 70 km die Woche. Er hat die bessere Läuferstatur, ich dafür mehr Kraft am Berg.
Und so sehen wir uns bis zum Ziel unterwegs immer wieder.
km20 In leichten Wellen windet sich der Weg, jetzt wieder asphaltiert durch den Brdy Wald.
Wir passieren Kilometer 20 und wissen alle, dass bald wieder bergauf geht.

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Noch ein paar kleine Wellen zur Entspannung, und dann beginnt der ca. 2 Kilometer lange Anstieg.

Es wird steiler und steiler, Reste von Schnee sind noch im Graben zu sehen,

Ich laufe eine kurzen aber gleichmäßigen Schritt, überhole Ervin und Siegfried kurzfristig.
Radweg
Jetzt befinden wir uns auf dem Radweg 308 Richtung Dobris, wer hier fährt muss aber Beine wie Jan Ullrich haben. Hier ist der höchste Streckenpunkt mit 606 Metern erreicht.
VP3
Wir erreichen den Kontrollpunkt 3 wieder zu dritt. Die nächsten Gels werden genommen.
Von einem der Posten erfahren wir, dass hier von 2 Wochen noch über 30cm Schnee lagen; Petrus liebt uns Läufer, hat er doch alles zur rechten Zeit abtauen lassen.
bergab
Nun geht es fast 5 Kilometer bergab bis auf 380 Meter herunter. Die Geraden erscheinen fast endlos bis zum Horizont zu sind sie zu sehen.

Km 25 wird passiert und weiter geht's bergab.

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