Swiss Irontrail 2012

Meinen Bericht vom 1. Swiss Irontrail habe ich bewusst erst jetzt online gestellt. Ich brauchte einfach etwas Distanz zum Ereignis, um mir im klaren zu sein, was ich ins Netz stelle.
Ich habe den Bericht daher in mehrere Abschnitte geteilt.
Anreise und Hotel, der Vorbereitung, Messe.
Den Renntag in Start T201 und Laufbericht und Reise nach Chur.
In einem abschließenden Fazit bewerte ich das ganze aus meiner persönlichen Sicht.
So sind alle Informationen erst mal "neutral" zu sehen und meine Meinung erst am Ende.
| Bericht RacedayT141  | Fazit |

Anreise nach Pontresina am 03.07.2012

Bei meiner Anreise habe ich die Route vorbei an Stuttgart und parallel zum Bodensee gewählt.
Da auch die Österreicher eine Vignettenpflicht haben ist Aufmerksamkeit gefragt, um die knapp 10 Kilometer auf der Landstraße zu fahren. Erst in der Schweiz benutze ich die Autobahn bis nach Chur. Lichtenstein lassen wir dabei seitlich liegen. Das Wetter zeigt sich bereits jetzt wechselhaft, es ist halt Sommer 2012, da muss das wohl so sein.
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Ab Chur geht es weiter, immer der Beschilderung in Richtung St. Moritz folgend. Wir lassen die weltbekannt Viamala-Schlucht seitlich liegen und durchfahren den Parc Ela.
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Impressionen, wie gemalt
Dennoch lohnt es sich immer, auch mal seitlich des Weges einfach mal anzuhalten.
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Einige Stationen des Laufweges kann ich so auch bereits kennenlernen. Wir passieren Tiefenkastel und Savognin und fahren über den Julierpass (2284m). Durch St. Moritz geht's weiter bis hin nach Pontresina. Regen, Sonne, alles wechselt ständig. Dazu jede Menge Serpentinen und ein auf und ab. Abwechslung auf dem Weg ist hier kein Problem.
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Savognin
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In Pontresina gibt es, ebenso wie in Chur Hotels, die mit dem Veranstalter zusammenarbeiten.
So ist der Preis deutlich unterhalb des regulären. Einige Hotels haben auch ab der zweiten Nacht die Nutzung aller Bergbahnen inklusive. Das ist mir wichtig, da ich mich an die Höhe akklimatisieren will. Da die einige Tage dauert haben ich mir ein Hotel des besseren Preisklasse ausgesucht. Denn wenn mich meine Frau schon begleitet, dann wollen wir auch ein wenig entspannen. So reisen wir ins Hotel Kronenhof, eine der Top-Adressen hier.
Kronenhof Saal
Das Hotel ist bekannt für seine Sterneküche, guten Service (z.B. wird der Wagen vorgefahren und auch wieder geparkt) einen großen Wellnessbereich und eine imposante Geschichte.
Zimmer Zimmer
Unser Zimmer mit eigener Terrasse lässt keine Wünsche offen.
Pool Pool
Auch im Pool ist Entspannung vorprogrammiert. Dazu kommt noch ein Wellnessbereich, mit Dampfsaunen, Sauna (Damen und gemischt), Fußwechselbad, Entspannungsbad, mehrere Ruheräume, Whirlpool und ein eigener Kinderbereich. Handtuch, Bademantel, Pantoffeln, werden vom Hotel kostenlos bereitgestellt. Hinzu kommt noch ein Fitnessstudio und eine eigene Kosmetikabteilung, die neben Massagen und Anwendungen, auch Maniküre und Pediküre anbietet. Alles da, was ein perfekter Urlaub braucht.
Bar View
Abends kann man in der Bar entspannen und die tolle Aussicht dabei genießen
Speissaal
Da ich sehr gerne gut Esse, war ich hier ebenfalls gut aufgehoben.
Dinner Dinner
Nur eine kleine Impression vom abendlichen 4 Gang Dinner. Sakko ist Pflicht, aber bei diesem Ambiente sollte das sicher zu erwarten sein.
Auch das opulente Frühstücksbuffet ließ keinen Wunsch offen. Ich habe dies reichlich ausgetestet. Es gibt so viel Auswahl, dass ich nicht alles probieren konnte, leider.

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In den folgenden beiden Tagen haben wir die Gipfel um St. Moritz herum erkundet. So wollte ich mich an die Hohe adaptieren und schon einmal ein paar Streckenpunkte erkunden. Dazu kamen ein paar kurze Laufeinheiten (bei denen mir teilweise recht flott die Lauf knapp wurde). So kurz vor dem Wettkampf sind  die Kilometer eh nicht mehr so wichtig. Wichtig ist genug trinken und viel Entspannung und das bieten mir die Gipfel der Schweiz immer.
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Ein Blick vom Balkon zeigt, heute ist ein guter Tag, also auf nach St. Moritz
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Kurzer Blick auf die Bergkarte und schon geht es par Bahn zum Piz Nair
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Insgesamt gibt es bis zum Piz Nair 3 Bahnen, die benutzt werden müssen.
Zahnradbahn bis Chantarella (2005Hm),  Zahnradbahn bis Corviglia (2486Hm) und dann per Seilbahn bis zum Gipfel (3057Hm). So locker werde ich bei Rennen nicht hinaufkommen. Aber alle Stationen liegen auf dem Track, der zu laufen ist. Da ich diesen Abschnitt nachts laufen werde schadet es nicht, bei Tage schon einmal einen Blick darauf zu werfen.
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Blick auf Corviglia und den St. Moritzer See und hinauf zum Gipfel
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So locker komme ich nie mehr bis zum Steinbock
Gipfel
Hier zeigt sich der letzte schwierige Teil der Aufstiegs zum Piz Nair
Panorama 10
aber auch auf der anderen Seite wird es nicht langweilig, nur menschenleerer.
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Da das Wetter sich bereits wieder verschlechtert begeben wir uns via St. Moritz noch schnell hin zur Diavolezza, einem Abschnitt den der T201 belaufen wird.
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Knapp unter 3000 Metern, aber die Gletscher dominieren das Bild. Blick auf den Piz Palü
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Im Hintergrund der Pers- und der Morteratsch-Gletscher
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Trotz schlechtem Wetter und Schnee ist die Sonnenbrille mit das wichtigste Utensil.

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Donnerstag, der dritte Tag vor Ort, es wird Zeit den Gipfel zu wechseln. Von Surlei geht es mit Hilfe von zwei Seilbahnen hinauf zum Corvatsch auf 3003 Meter. Die Corvatsch Bergstation ist die höchstgelegene des Engadin und liegt nicht weit von St. Moritz.
Auch hier Nutze ich die Aussicht und ich laufe ein wenig in der dünnen Luft
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Auf zur Mittenstation Murtèl (2702HM) und weiter zur Bergstation Corvatsch (3003HM)
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Blick in Richtung Großer Julier und Piz Nair, im Vordergrund Silvaplana
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St. Moritz und mein liebster Abschnitt des Laufes, den ich nachts absolvieren werde.
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Noch schnell ein paar Meter in der Sonne bewegen, aber Kappe nicht vergessen.
Und schon sind die Tage der Entspannung vorbei, die Marathonmesse und Startnummernausgabe warten und Pontresina sieht uns schneller wieder, als ich es gerne hätte.

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Pontresina und das Rondo erwarten die Irontrailer
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Erster Eindruck: Das dauert ewig, bis die Startnummer in deiner Hand ist.
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Vor der Startnummernausgabe ist eine lange Schlange und das über Stunden unverändert.
Der Grund ist recht simpel, hier wird die vorgeschriebene Pflichtausstattung kontrolliert.
Dazu muss noch eine Verpflichtungserklärung, diese ist stets mitzuführen, ausgefüllt werden.
Wie sinnvoll die Kontrolle am Tag vor dem Lauf ist erschließt sich mir zwar nicht, aber ich Beuge mich dem Vorgang. Nach knapp 1,5 Stunden bin ich auch schon dran, wow.
Kontrolle auf: Handschuhe, Sonnenbrille, Sonnencreme, Lange Hose, Langarmshirt, Regenhose, Regenjacke, Verpflegung, Wasserbehälter (1,5l+ 05l extra), Stirnlame mit Ersatzbatterien, Laufschuhe, Landkarten, Erste Hilfe Ausstattung, Rettungsdecke.
Das alles erscheint mir zwar sinnvoll, aber doch bitte vor dem Rennen und nicht jetzt.
Endlich, es gibt die begehrte Startnummer und dazu 3 Beutel, um unterwegs Ausrüstung abzugeben. Diese wird an den großen Verpflegungspunkten und im Ziel bereit stehen.
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Der Mittelrhein-Marathon lässt grüßen (links) - Tomasz beschriftet seine Transportbeutel (re.)
Die Welt ist doch manchmal ein Dorf, denn selbst hier treffe ich Bekannte von meinen diversen Marathonevents. Eigentlich sonst nicht ungewöhnlich, aber beim Trail bin ich doch eher selten anzutreffen und das ist eine Szene für sich.
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Sponsoren und Partner zeigen sich auf der Minimesse
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Der Hauptsponsor zeigt seine Maskottchen und sein neustes Equipment
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Letzte Chance sich noch die richtige Verpflegung zu besorgen

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Außer der Marathonmesse gibt es noch die Chance sich kostenlos vom Arzt durchchecken zu lassen. Gewicht, Lungenvolumen, Blutdruck, Laktatwerte, Körperfettanteil und Muskelstruktur werden getestet und erläutert. Ich bin gut trainiert für diesen Lauf, das beruhigt.
Anschließend begebe ich mich zur Pressekonferenz, in der Andrea Tuffli seine Vision vom Irontrail erläutert. Ziel war es ein Rennen mit mehr als 200 Kilometer als Trail zu veranstalten. Dazu alpine Lage auf mehr als 2000m und in einer Etappe (max. 2Stunden Ruhepause je Rast). Dazu sollten der Parc Ela und andere sehenswerte Punkte durchlaufen werden.
Der Termin im Juli sei eigentlich etwas zu zeitig im Jahr, da die meisten Teilnehmer dort noch nicht ausreichend in den Bergen laufen konnten. Daher wolle man in den folgenden Jahren immer eine Woche vor dem UTMB, also im August, veranstalten. So sollen Teilnehmer die gleiche Vorbereitung, wie beim UTMB durchlaufen können, jedoch im Irontrail starten können falls sie beim UTMB im Rahmen der Verlosung nicht berücksichtig wurden.
Aktuelle Informationen zum Rennen waren ebenfalls zu bekommen.
Wegen der Regenschauer der letzen Tag musste der Abschnitt mit der Gletscherpassage an der Diavolezza aus Sicherheitsgründen geändert werden. Keine Querung des Gletschers, sondern Aufstieg auf der klassischen Route, aber die Sicherheit geht eben vor.
Starter aus 33 Nationen und mehr als 300 Teilnehmer seien bei der Premiere mit dabei, ein Erfolg. Tuffli zeigte sich optimistisch, seine mehr als 300 Helfer seien bereit und das Wetter sei zwar derzeit schwer vorherzusagen, aber es solle nicht mehr als 4mm Niederschlag geben, in der Nacht 5 Grad auf den Gipfeln haben und Samstags etwas besser werden. Alles sehe recht gut aus, denn es sind keine Gewitter zu erwarten. Leichter Nebel am Tage und gutes Wetter in Chur. Alles sei gerichtet.
Swiss Irontrail - Beyond The Limit
Nach Tuffli zeigte sich auch der Hauptsponsor Mammut zuversichtlich. Man habe es auf eine langfristige Zusammenarbeit angelegt und sogar eine eigene Kollektion entwickelt, die sich dem Trailsegment widmet. Die Namen dazu wurden dem T201 oder T141 angepasst und die Alpine Performance Schuhlinie mit 3 Modellen, ein MicroJacket mit minimalem Packmaß, Shirt, Hose, ein ultraleichter Trail Rucksack und eine Stirnlampe runden das Sortiment ab. Zielsegment seien der ambitionierte Trailrunner und der moderne Outdoorsportler, denn Mammut steht für alpine Performance, Schnelligkeit, Leichtigkeit und Sicherheit und den Slogan- "Absolute alpine".
Tffli-Gisi
v.l. Gisi (Mammut) und Tuffli (Veranstalter)

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Fortsetzung des Berichts