4.Mittelrhein Marathon 2008

Oberwesel - Koblenz 01.06.2008

Zum Bericht von der Marathonmesse Bilder der Finisher
Pace
Die Eifel gibt den Takt beim 4.Mittelrhein Marathon an!
Von Links( Stefan Neitzert- SV47 Mutscheid Pace 4:00h- Rolf Lanzerath LC Euskirchen (Ziel<3:30h)
Stefan Uedelhoven und Rüdiger Cramer, beide LC Euskirchen und Pacemaker 3:30h
Mitten in der Nacht, so gegen 4Uhr ist bei mir aufstehen angesagt. Läuferfrühstück, mit Starter und 2 halben Brötchen mit Honig. Sodann ab ins Auto und die Lauffreunde Rüdiger und Rolf eingeladen, kurzes Treffen mit Stefan, dann geht es auf die Autobahn Richtung Koblenz. So um 5:45Uhr parken wir unser Auto und gehen zu Fuß zum Bahnhof. Uns entgegen kommen die letzten Diskoschwärmer. Kurze Blicke, wie sehen die denn aus, denken wohl beide Seiten, die einen geschminkt und Chic gekleidet, die anderen in Sportklamotten mit einem Sack über den Rücken. Schon sind wir aneinander vorbei und der Bahnhof nähert sich. Ab jetzt sind Läufer das dominierende Stadtbild. Es geht in den Zug und nach kurzer Wartezeit in Richtung Oberwesel.
Der Himmel ist noch leicht bedeckt und diesig, eigentlich ideal zum Laufen. Noch ein wenig Fachsimpelei, leider zum ärger einen Teamstaffelläuferin; sie hält eine meiner Aussagen für arrogant.
Die Aussage zu der ich stehe: Wer den Halbmarathon in 2:45 und mehr läuft, oder den Marathon in über 6Stunden, der ist hier falsch!
Begründung:
Derjenige tut sich und seiner Gesundheit keinen Gefallen, nur um im Umfeld mit dem Wort Marathon werben zu können.
Bei dieser Laufzeit ist der Trainingszustand und die Kleidung meist bei warmem Wetter nicht richtig. Da freuen sich die Ärzte und Orthopäden mehr, als die eigene Gesundheit. Eine Teilnehme in der Teamstaffel, der bei einem Volkslauf wäre da sicher gesünder und ein schöneres Erlebnis.

Themawechsel: Wir erreichen Oberwesel und begeben uns zum Start:

Der 4. Mittelrhein- Marathon verlässt sich auf das Tempogefühl der Läufer aus dem Kreis Euskirchen. Bereits bei den letzten drei Auflagen konnte ich die Tempogestaltung für die Zielzeit 3:30h im Oberen Mittelrheintal erfolgreich gestalten. Da lag es Nahe auch bei der vierten Auflage am 1.Juni 2008 diesen Service anzubieten. Die Organisatoren wussten so ihre Tempogestaltung in guten Händen. Vom Start in Oberwesel, bei 16 Grad lag die Tempoverantwortung in erfahrenen „Beinen“.
Stefan Neitzert vom SV 47 Mutscheid übernahm die Aufgabe die Zielzeit von 4:00h zu gestalten. Mit einer Zeit von 3:59:31h konnte der erfahrene Läufer und Triathlet diese schwierige Aufgabe perfekt gestalten. Als Dank wurde er im Ziel auf vielen Fotos verewigt und vielfach umarmt. Etwas schneller war der Takt bei Rüdiger Cramer und bei mir, beide vom LC Euskirchen. 3:30h war die Vorgabe und gleichzeitig das Ziel den Teamkollegen Rolf Lanzerath auf Bestzeitkurs zu bringen. Beide Aufgaben wurden mit Bravour erfüllt. Rolf konnte mit 3:28:02h eine neue Bestzeit erzielen. Und die Gruppe erreichte in 3:29:40h pünktlich die Ziellinie.
Start
Bei der Abgabe der Kleidersäcke ist ein kurzer Stau, aber es ist überschaubar, fast familiär geworden.
Da trifft man schon einige bekannte Gesichter.
Mechernicher
Manfred, Wolfgang und Konrad, Lauffreunde vom TuS Mechernich 1897 e.V.
Pferdeturm
Der Pferdeturm

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Zuvor ein kurzer Check, mein roter Luftballon hängt an der gewohnten Stelle. Vor der Startlinie rede ich kurz mit dem sportlichen Leiter, Lothar Hirsch, alles im grünen Bereich. Die Gruppe der 3:30er Aspiranten wartet schon ungeduldig. Noch schnell ein Foto
und eine kurze Erklärung zur Tempogestaltung durch Rüdiger und mich:
Langsam loslaufen, die Gruppe sich sammeln lassen und dann von km 2 an bis zum Halbmarathon ungefähr anderthalb Minuten auf die halbe Endzeit herauslaufen, also ca. 1:44:30h. Diesen Puffer brauchen wir, denn auf der zweiten Hälfte ist die Strecke profilierter und hat noch die eine oder andere Abbiegung. Da lässt man schnell etwas Zeit liegen. Außerdem gilt es in diesem Jahr noch durch das letzte Drittel des Halbmarathonfeldes zu pflügen, das 15 Minuten vor uns in Boppard startet. Die Temperaturen sind zwar endlich mal richtig gut, aber Slalomlaufen kostet sicher manchen die mögliche Bestzeit. Verwendet eure Schwämme auf der zweiten Hälfte, die wird sicher wieder warm sage ich noch einmal. Kühlt den Kopf, den Nacken, wischt über Arme und Oberschenkel, damit die Poren schweißfrei bleiben und trinkt an jeder Getränkestation einen guten Schluck. Wer mal einen Becher verpasst, ich nehme immer mehrere Becher mit, ihr könnt dann Wasser vor mir haben. Wichtig ist an der Gruppe bleiben, dann schaffen wir es schon gemeinsam.
330er
Mission: Zielzeit Richtung 3:30h und der Ausgang:
417 Mathias (3:27:05h), 690 Manuela (3:32:26h, aber 1.W45 und gesamt Platz6),
634 Dirk (3:39:14h), 2829 Rolf (3:28:02), 594 Marion (3:39:21h aber 10Frau und 3.W45),
1171Christian (3:47:31h), 374 Armin (3:37:07h), 1134 Mathias (3:36:20h)
Wolfgang erneut in gelb oberes Foto hinter der ersten Reihe
527 Wiederholungstäter Wolfgang, diesmal (3:30:57h), als Beweis das Foto aus dem Jahr 2007.
Danke für dieses Vertrauen, erneut mit mir diesen Lauf anzugehen.
330er
Dank Wolfgang, hier noch der Beweis, dass ich auch mitgelaufen bin.

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Und schon erfolgt der Start, wir bleiben noch etwas zurück, denn so haben wir die Garantie, mit der Nettozeit unter 3:30h zu bleiben,  da ich mich an der Bruttozeit orientieren werde. Noch ein kurzer Stau vor den Messmatten und dann geht es den Rhein entlang.
Der Start ist etwas schleppender als in den Vorjahren. Viele Teamläufer stehen ganz vorne, eventuell wegen der Startfotos. Sie laufen aber viel langsamer als wir, so dass auf den ersten 500 Metern viel unnötiges Gedränge entsteht. Erst nach kann einem Kilometer fängt die Gruppe an sich richtig zu formieren und wir können frei laufen.
Um die Zielzeit 3:30h zu laufen war in diesem Jahr viel Erfahrung nötig, denn der Mittelrhein- Marathon bot diesmal einige Herausforderungen. Zu Beginn um 8:00Uhr in Oberwesel, bei bedecktem Himmel und Temperaturen um die 16Grad wurde noch gescherzt. Während der ersten Kilometer auch über die Attraktionen entlang der Strecke gesprochen. Die Stimmung ist locker und gut, die Temperaturen angenehm. Und das Anfangstempo liegt bei knapp unter 5min pro Kilometer.
km3
Auf zur Loreley
Die ersten 5 Kilometer laufen recht flüssig und Sankt Goar wir als kompakte Gruppe durchquert.
Die Burg Rheinfels und die Burg Katz sind unsere ersten Sehenswürdigkeiten.
St Goar
Burg Maus
Burg Maus ist unser nächstes Ziel und noch ist alles recht locker. Die Strecke wir etwas leerer und die Temperaturen liegen bei knapp 19Grad in einem guten Bereich. Wir haben ungefähr 25 Sekunden im Plus, sind also im Plan.
Gruppe
Ein kurzes Foto nach hinten, noch läuft es rund in unserer Gruppe.
826 Gert und 745 Sven lassen sich ab km 22 zurückfallen und finishen um die 4h Marke.
(2977 Ulrich wird in 3:38:07h im Ziel sein)(2863 Christian in 3:27:40h)

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Wechsel
Für die Teamläufer erfolgt der erste Staffelwechsel in Hirzenach. Das hat den Vorteil, dass noch einmal etwas Stimmung entlang der Strecke ist, aber dafür wird es auch wieder etwas unrhythmischer, denn frische Teamläufer überholen uns.
Also erneut Konzentration und das richtige Tempo finden. Das erste Streckenviertel ist absolviert und wir liegen 30s im Plus.
Pace Burgen
Vor uns die feindlichen Brüder
(Burg Liebenstein und Burg Sterrenberg)
Wir passieren Bad Salzig und erneut sitzen die selben Leute an ihrem Frühstückstisch wie in den Vorjahren, Treue Fans also.
Die Kilometer fallen uns noch leicht, vereinzelt schaut die Sonne schon mal durch die Wolken und wir überschreiten bei km 15 auch die 20 Grad Marke.
Boppard Boppard
Wir verlassen die B9 und biegen nach rechts ab auf die Mainzer Straße. 19 Kilometer sind bereits geschafft, aber dabei immer im Tempo 4:55min je Kilometer beizubehalten. Unterwegs gab es zusätzlich für die Gruppe durch die Pacemaker noch Tipps zum Streckenverlauf und zu der Getränkeaufnahme. Knapp 25 Läuferinnen und Läufer näherten sich so der Halbmarathonmarke. Ab jetzt wird es vorbei sein mit dem gemütlichen und touristisch interessanten Teil der Strecke. Es folgt ein Rechtsknick mit einem leichten Gefälle hinunter zur Rheinalle. Das bietet nach langem ebenen Lauf noch einmal die Möglichkeit den Schritt zu wechseln und Knie und Beine zu entspannen.
2871
2871Egon noch bei uns später mit 3:57:30h im Ziel,
449Mario nach starker zweiter Hälfte in 3:26:33h im Ziel,
daneben 591Dirk (3:40:31h)
km20
Die zweite Hälfte der Truppe:
2997 Volker als Trainingslauf für Biel, 2863 Christian (3:27:40h), Rüdiger als Pacemaker;
778 Norbert (leider durch einen Wadenkrampf bei km 40 in 3:30:14h im Ziel) auch 2006 schon mal dabei,
und 2829 Rolf (3:28:02h mit Bestzeitkurs unterwegs).
km20
737 Jörg (3:30:39h), 569 Norbert (3:49:39h), 2816 Michael (3:52:41h), 731 Thomas (3:29:06h) und 527 (Wolfgang 3:30:57h)

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Prommenade
Dadurch das der Halbmarathon schon gestartet ist und die Walker in einer viertel Stunde starten werden ist hier am Rheinufer wenig los.
Zeit hier bei Kilometer 20 noch einmal durchzuschnaufen, denn gleich kommt die erste richtige Steigung hinauf zur Halbmarathonmarke. Und die Frage: Hat der Start pünktlich geklappt, wie wird der Verkehr auf der Strecke sein, was ist an den Verpflegungsstellen?
km21
Noch ein letzes abbiegen, dann sehen wir den Halbzeitpunkt.
HM HM
Wir passieren die Halbmarathonmarke in 1:43:53h, etwas langsamer als geplant, aber im grünen Bereich, 2007 war ich hier nach 1:43:55h.
Aber das Bild ist ein ganz anderes als im Vorjahr es warten nur noch die Walker auf uns, der Halbmarathon ist schon weg.
Aber die Stimmung hier ist dennoch hervorragend. Hinter unserer Truppe ist bereits eine kleine Lücke zu erkennen, aber mein Luftballon ist sicher noch zu sehen, wenn er in diesem Jahr auch etwas dürftig gefüllt war.
Rheinbogen
Der lange Bogen am Rhein vorbei ist immer etwas schwierig für den Kopf.
Lang wird der Weg nach Spay und die Sonne kommt auch immer wärmer heraus.
Meine Bedenken scheinen sich zu bestätigen, denn bereits bei Kilometer 23 überholen wir die ersten einzelnen Halbmarathonis.
Noch haben wir Platz an den Verpflegungsstellen.
Spay
In Niederspay verlassen wir die B9 und meine schlimmsten Befürchtungen werden wahr.
Die gesamte Straßenbreite wird von Halbmarathonis genutzt, teilweise auch mit Fahrradbegleitung.
Ab hier muss ich ständig mit der Trillerpfeife und mit Rufen Lücken für unsere Gruppe schaffen.
An den Verpflegungsstellen gibt es Stau und unsere Gruppe bröckelt auseinander, unmöglich sie wieder zu sammeln.
Musik Stau
Die Temperaturen stiegen bei jetzt klarem Himmel auf 26 Grad an. Wie ein heißes Messer durch die Butter, so durchschnitt die 3:30er Gruppe das Halbmarathonfeld. Teilweise wurde es recht eng und ständig musste eine Lücke zum Durchlaufen gefunden werden. Stimmungshochburgen waren dabei einmal mehr die Orte Spay und Rhens. Durch die ständige Musik und den Lärm wird es aber auch immer schwieriger die Halbmarathonläufer auf uns aufmerksam zu machen. Wir laufen schließlich über 1Minute schneller je Kilometer.

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Rhens Rhens
Weiter für der Weg von Brey durch das Stadttor hinein nach Rhens einem der Stimmungshighlight und dem nächsten Wechselpunkt der Teamläufer. Ohrenbetäubender Lärm umgibt uns. Am Ende folgt dann die Unterführung unter der B9 und der nächste Anstieg. Auf der B9 bleibt es mühsam. Fotos kann ich kaum noch machen, denn ich habe ständig die Trillerpfeife im Mund um Platz zu schaffen. Aber nicht immer gelingt das, denn einige Läufer/-innen laufen sogar mit Walkman , da hört man nichts von hinten. Andere jedoch machen bereitwillig Platz und feuern uns sogar an. Aber es nütz nichts, auf dem Weg nach Stolzenfels schrumpft die Gruppe weiter. Rüdiger und ich laufen mit einer kleinen Lücke zueinander um überhaupt noch die Chance zu haben eine Gruppe zu führen.
km36
Lachnitzmühle und die letzten 6 Kilometer nähern sich uns. .
Ab jetzt gibt es an den Verpflegungspunkten Cola und ich rate dazu sie  zu nehmen. Ich rufe allen zu sich dort nicht zu verbummeln, denn wen ich hier aus dem Auge verliere, den finde ich in der Masse der Halbmarathonis nicht mehr wieder.
An der Königsbacherbrauerei gibt es statt kühlem Bier nur Wasser und Cola, aber im Ziel gibt es kühles Erdinger alkoholfrei. Also Marathonis es lohnt sich durchzuhalten. Ich lasse mich langsam etwas von unserem Lauftempo zurückfallen um noch einige Läufer aufzumuntern mitzukommen. Kommt kämpfen wir sind immer noch Richtung 3:28h unterwegs ihr habt noch Zeitreserve. Manch einer kämpft noch einmal, mal mit Erfolg, mal ohne.
Koblenz ist erreicht und wir verlassen ein letztes mal die B9, über die Mainzer Straße geht es in Richtung Stadtmitte. Noch einmal eine leichte Steigung und leider bekommt Norbert einen Wadenkrampf, ich kann leider nicht stehen bleiben, aber er beißt sich ins Ziel durch, leider 14s über der 3:30. Ohne den Halbmarathon hätte es sicher gelangt. Ich schicke Rolf und Frank in Richtung Ziel und nehme selber noch etwas Tempo weg. Noch 1 Kilometer, wir passieren die Unterführung vor dem Schloss, ein kurzer Blick auf die Uhr, sechs Minuten und dreißig für die letzten 1,195km. Und jetzt geht es leicht bergab. Auf ihr Marathonis das schaffen wir unter 3:30h. Weiter trillernd geht es um den Clemensplatz herum und runter zum Konrad- Adenauer- Ufer, jeder Schritt zählt.
km42  km42 
Weitere Läufer feuere ich an, los das schaffen wir noch. Km 42 ist erreicht einige Nutzen die Gelegenheit mit den Cheerleadern zu feiern, andere kämpfen um jede Sekunde. Ich laufe bis wenige Meter vor dem Ziel und schaue auf die Bruttozeit, noch einmal alle anfeuern, es ist noch eine Minute Zeit. Dann mit 3:30h Brutto gehe ich durchs Ziel, das heißt Netto Netto 3:29:40h und Mission erfüllt.
Ziel  Ziel 
Im Ziel gibt es die verdiente Finishermedaille und leider auch lange Schlangen an den Getränkeständen.

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Die Fotos der Finisher und aus dem Ziel auf der nächsten Seite