Brühl

15. Brühler 12-Stundenlauf 2002

Bei der Veranstaltung seht Ihr mich nie wieder laufen

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, so sagt der Volksmund, so leider auch beim 15. Internationalen 12-Stunden-Lauf Brühl.
Die Organisation auf der Strecke, einschließlich Verpflegung, Kennzeichnung und Betreuung war zwar vorbildlich. Die Johanniter Unfallhilfe war ebenfalls reichlich vor Ort, und der Streckensprecher sorgte für tolle Atmosphäre. Auch die Musikbeschallung war ausreichend und Abwechslungsreich. Aber die Organisatoren hatten trotz 14 vorherigen Veranstaltungen einige Dinge immer noch nicht im Griff.
Startunterlagenausgabe und Anmeldung waren schlecht organisiert. Die Unterlagen sollten Samstags ab 16:00Uhr ausgegeben werden, aber erst nach 18:00 Uhr war es möglich die Unterlagen zu erhalten, es sei denn man war Staffelläufer oder Einzelläufer mit Eigenchip und Nachname A-E.
Die bei der Voranmeldung eingetragenen Angaben, wie Verein und Jahrgang wurden gar nicht berücksichtigt, erneut sollte ein Meldezettel ausgefüllt und abgegeben werden, aber diese Information war nur dem Veranstalter bekannt. So kam was kommen musste; bei vielen Startern fehlten Jahrgang und Verein, das Feld DLV- Mitglied wurde gar nicht oder falsch bearbeitet. Also, wieso sollte dann jeder Eigenchip-Starter seinen Barcode bei Anmeldung aufkleben???
Der Start zum 50km und 25km- Lauf war Sonntags um 10:00Uhr, noch immer fehlten Verein und Alter bei vielen Läufern.
Nur 50km Läufer sollten blaue Startnummern haben, auch das schien niemanden zu interessieren, denn der 2.plazierte des 25km Laufes hatte eine blaue Startnummer und schon beim Start war bekannt, dass er 25km laufen sollte. (Verwirrung der Läufer vorprogrammiert).
Der Lauf an sich verlief positiv, so schien es. Bei der im voraus propagierten Massage sollte eine bevorzugte Betreuung von Einzelläufern stattfinden. Aber selbst 12 Stundenläufer bekamen nur die bevorzugte Behandlung eines dummen Spruches, wie: "Hinten Anstellen", oder "Was glaubt der denn was er ist, sich hier vorzudrängeln".
Also hieß es trotz laufendem Wettbewerb lange Wartezeit und Platzverluste in kauf nehmen, oder ohne Massage weiterlaufen.
Liebe Staffelläufer und liebes Massageteam, die Massage war zwar gut, aber solche Dinge sollte besser abgesprochen sein, die Ultra- Läufer hatten sich an den Hinweis in der Ausschreibung gehalten und die sagte: ...dass Einzelläufer bevorzugt werden müssen.
Das großes Chaos begann aber erst nach Ende der Laufveranstaltung so richtig.
Die Siegerehrung des 25km Laufes war um 17:30Uhr, also nur 3,5 Stunden nachdem der letzte Läufer das Ziel erreicht hatte und immerhin 5,5 Stunden nach eintreffen der ersten 20 Platzierten.
Schon hier war zu erkennen, dass es mit der Zeitnahme und Auswertung Probleme gab.
Die Siegerehrung der 50km Läufer begann erst um 21:30Uhr, also 4,5 Stunden nach eintreffen des letzten Läufers und somit 7,5 Stunden nach eintreffen der Top 5 des Laufes (gegen 14Uhr).
Zur Beruhigung gab dann aber fast stündlich Zwischenergebnisse, die aber eher beunruhigten, denn bereits die 15Uhr Liste zeigte, dass bei der ersten 20 Plätzen noch 7 Altersangaben fehlten und nur 3 Vereinsnamen eingetragen waren (siehe Anmeldechaos).
Ein Aufruf an die Läufer über Lautsprecher fand aber nicht statt, die Läufer waren schließlich im Stadion, obwohl auch beim Führenden das Alter fehlte.
Bis 18Uhr keine Veränderung, ebenso um 19Uhr. Also warten auf die Siegerehrung, da ja laut Ausschreibung 1-3.Platz alle Disziplinen (bei Einzel auch die Altersklassen: <39, 40-59, >60) geehrt werden sollten.
Dann um 19:00Uhr der große Abschluss der Veranstaltung. Mit erklungenem Kanonenschuss begann das Beschallungsunternehmen sofort mit dem Abbau der Lautsprecher (tolle Leistung).
Als dann eine Stunde später über die noch vorhandene Lautsprecheranlage an der Bühne dringend ein Arzt und Sanitäter verlangt wurde kam diese Durchsage logischerweise bei den in der Stadionkurve reichlich vorhandenen Johannitern gar nicht erst an.
Funk schien keiner zu kennen und erst anwesende "Läufer" konnten die Hilfe herbeiholen, vom riesigen Orgateam war dazu wohl keiner in der Lage (vielleicht zu müde).
Um 21:30Uhr startete dann die Siegerehrung, so dachte man. Aber bereits nach den ersten Worten die Enttäuschung. Der Veranstalter versuchte jetzt das immer noch fehlende Alter der Läufer herauszufinden, weiterhin folgte der Vorwurf an die Läufer der Staffeln sie seinen teilweise mit Chip am Schuh gelaufen und hätten daher ein Chaos bei der Zeitnahme verursacht (Sorry das ist Aufgabe des Orga- Personal, um so etwas vor dem jeweiligen Wechsel der Läufer zu ermitteln).
Aber trotz allem war das folgende Prozedere recht überraschend, denn nach kurzer aber heftiger Debatte wurde auf einmal der bis dahin 20. Platzierte, der nur mit 17 Runden gewertet war, als Sieger bekannt gegeben, da der Chip angeblich 3 mal nicht erfasst worden war.
Mit einer einfachen Zieleinlaufliste, die jede kleine Dorfveranstaltung führen kann, wäre dieses Chaos ausgeblieben. Damit wäre die Reihenfolge von Anfang an richtig gewesen.
Der bis dahin als Sieger gehandelte Läufer wurde kurzerhand zum 2. erklärt und bekam ein T-Shirt überreicht.
Alle anderen Ehrungen blieben beim 50km Lauf völlig aus. Eine wohl einmalige Dreistigkeit.
Aber auch bei den 100km Läufern war es nicht besser.
Der Sieger, immerhin mit neuem Streckenrekord wurde mit dem Kommentar: "Ich weis zwar deine Zeit nicht, aber du hast gewonnen, das habe ich gesehen", auf die Bühne gerufen.
Ob der Preis für den Streckenrekord übergeben wurde ist mir nicht bekannt.
Auch beim 12 Stundenlauf wurden nur die 1. Plätze geehrt, was einige Vereine sichtlich erzürnte, denn das war entgegen der Ausschreibung.
Auf Nachfrage bei Frank Belz hieß es nur der Geschäftsführer Herr Schellenburg hat entschieden nur den ersten Platz zu ehren.
Das nenne ich einen echten Betrug !!
Erst die Läufer ewig warten lassen und dann nur einen Bruchteil der Preise/ Ehrungen vornehmen.
Wollte hier jemand Geld sparen, denn der Hinweis: "Das T-Shirt kann man auch kaufen", wurde mindestens 20 mal gegeben. Oder macht die hohe Teilnehmerzahl den Veranstalter selbstherrlich?
Ich werde diese Veranstaltung jedenfalls keinem weiterempfehlen solange diese Mängel fortbestehen und damit stehe ich zum Glück nicht alleine.
Denn auch im vorigen Jahr war die Siegerehrung ein Chaos, aus dem nichts gelernt wurde. Da ist der Hinweis auf der Internetseite des Veranstalter eine echte Farce: "Danke für die überwiegend positive Kritik". Denn bereits am Veranstaltungstag gab es reichlich negative Kritik auf der aufgestellten Tafel.
So erschien der Preis von 7,50Euro für ein Brötchen mit Spießbraten und 20Euro Nachmeldegebühr vielen Läufern zu hoch, denn bereits 30Euro Startgeld sind für einen 50km Lauf nicht gerade üblich.
Ist also hier eine Abzocke im Gange?
Bei 133 Staffeln (133x min. 75Euro) und 84+10+32/+4 Einzelläufer/Walker (130x min. 30Euro) und 75/+8 Startern über 25km (82x min. 20 Euro) kommen immerhin satte 15.515Euro als minimale Einnahme zusammen, muss man da angekündigte Preise verweigern???
PS: Auch fast vergessen: Bei den Staffeln wurden die ersten 3 Damenstaffeln geehrt, aber jeweils nur die Sieger der Männer- und der Mixedwertung, beide aus Brühl kommend, aber was war mit den anderen ? Vergessen???
Danke, Danke liebe Veranstalter, aber da kann man seine Zeit und sein Geld bei anderen Läufen sinnvoller investieren.
Falls Ihr aber mit so vielen Wettbewerben an einem Tag überfordert seit, macht halt einfach weniger, denn Läufer sind kein Melkvieh und erst wir Läufer machen eure Veranstaltung zu dem Großereignis mit dem Ihr Euch rühmt.
Ab ins Stadion Wie im Backofen
Noch ist die Stimmung gut, trotz enormer Hitze. Mein Motto besser mit Handschuhen
(Ersatz für den Schwamm) sorgt beim Moderator für Heiterkeit.

nach oben