7. Siebengebirgsmarathon 2005

Mountain- Männer bei traumhaften Bedingungen wieder am Start
11. Dezember, noch 2 Wochen bis Weihnachten und noch 3 Wochen bis Silvester. Was kann ein Langstreckenläufer da machen, um dem vorweihnachtlichen Stress zu entkommen?
Nun, er folgt dem Aufruf von Tri- Power- Aegidienberg und startet beim 7. Siebengebirgsmarathon. Und weil viele so dachten, kam bei Kaiserwetter mit über 820 gemeldeten Teilnehmern ein Rekordergebnis für den Veranstalter zustande. Mehr als 100 Helfer sorgten für optimale Läuferbetreuung und Polizei und DRK sorgten für Sicherheit an der Laufstrecke.
LCE+SV47
Uedelhoven- Burggraf - Kurth
Sonne pur
Kaiserwetter am Start
Laufcampus
Team Laufcampus
Mit am Start waren auch unsere Mountain- Männer: Frank Kurth, Stefan Uedelhoven und Andreas Butz. Sie stellten sich nach Monschau- und Jungfraumarathon nun erneut einem profilierten Lauf. Begleitet wurde die bunte Truppe von mehreren weiteren Läufern aus dem Kreisgebiet, die sich bei strahlendem Sonnenschein auf die zumeist durch den winterlichen Wald führende Strecke machte.
Obwohl das Wetter und ein leicht gefrorener Boden für ideale äußere Bedingungen sorgten, konnte der Streckenrekord aus dem Jahre 2002 (2:35:11h) in keiner Phase des Rennens gefährdet werden. Norbert Müller, ein Läufer aus der Altersklasse M40 konnte das Rennen in 2:50:29h für sich entscheiden. Bei den Damen siegte Marlen Günther, weibliche Hauptklasse in 3:19:54h.
Auch unsere Läufer waren gut platziert. Obwohl nicht mit Wettkampftempo unterwegs konnten sich dennoch drei von ihnen unter den Top 50 platzieren.
Schnellster Läufer aus Euskirchen war Joachim Semm, der nach 3:10:29h das Ziel erreichte.
Frank Kurth war auf seinem 6. Marathon im Jahre 2005 ebenfalls sehr schnell unterwegs. Er konnte den 6 Jahre alten Mutscheider Streckenrekord auf dieser profilierten Strecke pulverisieren. Nach 3:19:46h blieb für ihn die Uhr stehen. Er unterbot die alte Bestzeit damit um 5 Minuten und schaffte das Kunststück die letzten 5,2 Kilometer unter 21 Minuten zu laufen, was einem Schnitt von ca. 4 Minuten pro Kilometer entspricht. Das ist deutlich unter dem Schnitt seiner Halbmarathonbestzeit. Gleichzeitig blieb Kurth damit auch vor der Damensiegerin des Laufes. Selbst sein Trainer und Laufbegleiter Stefan Uedelhoven konnte da nur neidlos anerkennen: „Frank ist ein Läufer, der einen unheimlichen Biss auf den letzten 10 Kilometern entwickelt, da ist es schwer mitzuhalten“. Aber auch die weiteren Zeiten der Läufer aus dem Kreisgebiet waren nicht zu verachten:
Stefan Uedelhoven (LC Euskirchen) 3:19:54h, Andreas Butz (Team Laufcampus) 3:39:22h, Josef Knops (Team Voreifel) 3:53:29h, Klaus Burggraf (SV 47 Mutscheid)3:55:54h, Leonhard Lorey (Team Laufcampus) 4:03:41h und Axel Münzer (Auslaufmodelle Eifel) 4:10:27h.
Der Zieleinlauf im geheizten Bürgerhaus bot allen eine optimale Betreuung. Sofort nach dem Zieldurchlauf gab es warme Brühe, Tomatensuppe und die Bäckerei Blesgen spendierte allen Teilnehmern Laugenbrötchen. Für das Rahmenprogramm sorgte eine weibliche Tanztruppe aus Euskirchen und das Fachsimpeln und die Laufanalyse konnte in behaglicher Atmosphäre die Wartezeit auf Ergebnislisten, Urkunden und die Siegerehrung zur Nebensache werden lassen. Man wünschte sich gute Feiertage und einen gesunden Start ins neue Jahr, um sich dann in 2006 erneut auf diversen Marathons wieder zu sehen.
Alles in allem war Aegidienberg eine Reise wert und sicher ein besserer Abschluss der Marathonsaison, als ein gemeinsames Weihnachtsessen. Und jeder der dabei war hätte sich geärgert, wenn er bei diesem tollen Wintertag daheim gesessen wäre.
Aber: Langstreckenläufer sind eben eine merkwürdige Truppe, ihre Riten und Gebräuche also auch.
Persönliche Eindrücke:
Winterlich kühles Wetter empfängt uns bei der Ankunft. Leichter Wind weht und durchgefroren erreichen wir die Halle des Bürgerhauses, um unsere Startunterlagen abzuholen. Leider gibt es ein kleines Missverständnis mit der Bezahlung. In der Ausschreibung stand: Startgeld bis 13. November 20Euro. Zahlung muss bis 4Wochen nach Meldung erfolgen. Nun vom 13.11. bis 11.12. sind genau 4Wochen, ich hatte also vorher nicht überwiesen. Vor Ort gab es aber keine Liste mit dem Anmeldetermin, daher musste ich die volle Summe zahlen. Na ja kleines Missgeschick, aber mal sehen wie es weiter geht.
Das Umkleiden in der beheizten Halle klappt prima, nur das übliche Problem vor dem Start, es gibt zu wenig Toiletten, daher leichte Hektik, denn der Startplatz ist ca. 500m entfernt vom Bürgerhaus am Gangpferdezentrum.
Halle
Das Bürgerhaus, Dreh- und Angelpunkt
Friends
Friends
3 Musketiere
Die drei Musketiere
Start
Start zum Laufevent
Und nach einer kurzen Begrüßung und einem letzten Abschied mit den Freunden geht es auch schon los. Zunächst laufen wir erneut durch Aegidienberg, ein flaches Einrollstück also zu Beginn. Danach folgen auf den nächsten 10 Kilometer abwechslungsreiche Passagen durch den Wald. Es geht immer im Wechsel Auf und Ab, aber nie zu steil. Ein zwei Bergabstücke könnten etwas flacher sein, aber das kann dem Laufvergnügen keinen Abbruch tun. Die Sonne scheint weiter auf uns herab und es ist ein richtig schöner Wintertag. Wir lassen es gemütlich angehen und laufen in etwa im 5min/km Tempo. Rechts und links wird ein kleines Schwätzchen gehalten und wir fühlen uns richtig wohl. Die ersten Verpflegungsstände werden erreicht, das Getränk ist reichlich kalt, da ich nur Wasser trinke, meinem Magen zur Liebe. Es folgt eine der wenigen Passagen, an denen man einen richtigen Panoramablick hat und ich nutze die Gelegenheit, um einen kleinen Fotoabstecher an eine Aussichtstelle abseits der Laufstrecke zu machen. Die 50 Meter Umweg lohnen sich.
Bonn
Drachenfels
Der Drachenfels
Bonn
Die Löwenburg wird umrundet und die Sonne lässt uns sogar leicht schwitzen. Einige der Wege fangen bereits an aufzutauen und werden etwas matschig, aber alles in allem immer noch gut zu laufen. Bis km 20 bleibt alles eigentlich flacher, als ich vermutet hatte. Dann aber beginnt ein recht langer Anstieg von fast 1km, hin zum Halbmarathon. Einige schnaufen und keuchen, aber wir sind immer noch locker unterwegs. Von jetzt an überholen wir Läufer um Läufer, denn jetzt auf der zweiten Hälfte fängt das Rennen eigentlich erst an. Kurz vor km 25 geht es wieder bergab und ein Kilometer unter 4min zeigt, dass wir gut drauf sind. Hier warten unsere Freunde bereits auf uns, Pam , Andrea und Stefan betreuen den Verpflegungsstand und weiter geht es durch die Wälder in Richtung km 30. Hier frage ich spaßeshalber nach einem Glühwein, aber den hat leider keiner, auch Jägerschnitzel ist nicht verfügbar. Und so geht es weiter zu km 35.
Verpflegung km30 km35
Nun ist eine fast 2km lange leicht ansteigende Passage zu bewältigen. Leichter Gegenwind schlägt uns entgegen. Aber wir ziehen unseren Schritt stetig durch. Eine letzte steilere Passage bringt uns hinauf zu km 37. Noch ein letzter kleiner Anstieg bei km 39, sonst geht es nur noch bergab. Die Gefällstücke sind aber nicht zu steil und so können wir es so richtig rollen lassen. Das führt dazu, dass wir die letzten 5km unter 4min Schnitt laufen und sogar noch an der erstplatzierten Frau vorbeirennen. Die meint nur: "Was hat euch denn gestochen, auf den letzten Kilometern noch so zu jagen?" Meine Antwort lautet: "Mein Kollege Frank will noch mal die 2000m unter 8min laufen, das hat er im Training diese Woche einmal ausgelassen", und schon sind wir vorbei. Es geht erneut durch Aegidienberg und dem Ziel entgegen. Mit einem kurzen harten Sprint löse ich mich von Frank, um ein Foto von ihm zu machen, 100m vor dem Ziel. Schließlich hat er für den SV 47 Mutscheid eine Streckenbestzeit erzielt, und das im Dezember, wo wir eigentlich nicht mehr voll trainieren. Ich glaube ich sollte Frank nicht so gut trainieren, sonst schlägt er mich demnächst auch bei den entscheidenden Rennen.
Finish Ziel Team
Da das Ziel im Bürgerhaus ist sind alle Läufer gleich im warmen. Erkältung so nicht möglich. Zwar zieht sich der Weg zum Schwimmbad, wo die Duschen sind, etwas in die Länge und mir wird richtig kalt, aber dafür sind die Duschen richtig schön warm und entschädigen für den langen Weg. Eine Tanzgruppe aus Euskirchen bietet etwas Abwechslung beim Warten auf die Siegerehrung. Heiße Brühe und Tomatensuppe im Ziel, dazu Laugengebäck, Cola, Iso, Tee, die Verpflegung ist klasse. Urkundendruck mit Angabe der Startnummer und ohne lange Wartezeit, auch hier hervorragende Organisation. Die Veranstalter haben wirklich gute Arbeit geleistet und es lohnt sich sicher auch 2006 wieder nach Aegidienberg zu kommen.
zur Übersichtsseite Siebengebirgsmarathon

nach oben